Es brennt, kribbelt, schmerzt: Macht so die Zunge für mehrere Stunden am Tag auf sich aufmerksam, kann man kaum an etwas anderes denken. Glossodynie nennen Ärztinnen und Ärzte dieses Zungenbrennen.
Meist sind dabei die vorderen zwei Drittel der Zunge betroffen, ihre Ränder und ihre Spitze, erklärt die Initiative ProDente. Manchmal weiten sich die Beschwerden auch auf Gaumen, Wangen und Mundschleimhaut aus. Dann ist vom Burning-Mouth-Syndrom die Rede.
Oft bleibt es nicht beim Brennen allein: Möglich ist, dass sich auch die Wahrnehmung von Geschmacksrichtungen verändert. Oder dass man ständig einen unangenehmen metallischen oder bitteren Geschmack auf der Zunge hat, so ProDente. Auch Mundtrockenheit und verstärkter Mundgeruch können das Zungenbrennen begleiten.
Das können Ursachen für Zungenbrennen sein
Betroffen sind vor allem Frauen im mittleren und höheren Alter. Es gibt ProDente zufolge Schätzungen, nach denen etwa jede sechste Frau in den Wechseljahren und danach diese Beschwerden erlebt. Ein Erklärungsansatz: Die Hormonumstellung und auch die psychische Belastung der Wechseljahre begünstigen das Zungenbrennen.
Doch die Beschwerden können viele mögliche Gründe haben. Es können etwa auch die scharfen Kanten des Zahnersatzes sein, die die Schleimhäute reizen. Für eine brennende Zunge kann aber auch eine angeborene Funktionsstörung der Speicheldrüsen sorgen - oder etwa auch ein Pilzbefall, eine Herpesinfektion oder bestimmte Medikamente. Auch psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Schizophrenie können Zungenbrennen mit sich bringen.
Übrigens: Das Brennen kann auch darauf hindeuten, dass dem Körper wichtige Vitamine oder Spurenelemente fehlen - zum Beispiel Vitamin B12, Vitamin C, Folsäure oder Eisen. Oder dass man auf einen Inhaltsstoff der Zahnpasta oder Mundspülung allergisch reagiert.
Wo Betroffene Hilfe bekommen
Eben weil hinter dem Zungenbrennen so viele mögliche Ursache stehen können, ist es sinnvoll, erst einmal die Hausarztpraxis aufzusuchen, wie ProDente rät. Der Grund: Hausarzt oder -ärztin kennen die Krankengeschichte am besten, haben den Überblick über Grunderkrankungen, verordnete Medikamente und Allergien. Vielleicht ergibt sich daraus schon ein Verdacht, was die Ursache sein kann - und wie sie sich möglicherweise behandeln lässt.
Im nächsten Schritt kann das Zungenbrennen weiter abgeklärt werden - etwa von Fachärztinnen und -ärzten aus den Bereichen Zahnmedizin, Psychosomatik, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde oder Dermatologie.
Was Betroffene selbst tun können
Brennt es regelmäßig im Mund, sollte man alles vermeiden, was die Schleimhäute im Mund weiter reizt. Neben scharfen und sauren Speisen sind das auch Alkohol und Nikotin, so ProDente.
Mundspülungen können wohltuend sein - vorausgesetzt, es sind milde Varianten, etwa mit Salbei oder Kamille. Ist der Mund trocken, sollte man umso mehr darauf achten, viel zu trinken. Und auch zuckerfreie Kaugummis können der Trockenheit entgegenwirken, da das Kauen die Speichelproduktion anregt.
Eben weil beim Zungenbrennen oft auch die Psyche eine Rolle spielt, lohnt es sich, einen gesunden Umgang mit Stress und psychischen Belastungen zu finden - auch wenn das oft leichter gesagt als getan ist.
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