22 Fußballweltmeisterschaften gab es zwischen 1930 und 2022. Aber es dauerte 60 Jahre, bis ein Torhüter zum ersten Mal im Finale eine weiße Weste behielt. Bei der WM in Italien gelang dem damals erst 23-jährigen Bodo Illgner, was vor ihm noch kein Torhüter in einem WM-Finale geschafft hatte. In Rom erzielte Argentinien trotz Diego Maradona während der 90 Minuten keinen Treffer, Bodo Illgner blieb ohne Gegentor, Deutschland wurde Weltmeister.

Denkt man an die Weltmeister-Mannschaft von 1990, fallen einem sofort Klinsmann, Matthäus, Völler und Final-Torschütze Andreas Brehme sowie Trainer Franz Beckenbauer ein, die herausragende Leistung von Bodo Illgner wird jedoch kaum gewürdigt. Bis heute ist die Kölner Torwart-Legende der jüngste Torhüter, der jemals ein WM-Finale bestritt. Zum Vergleich: Halbfinal-Gegner England hatte mit Peter Shilton einen Torwart zwischen den Pfosten, der in England für Leicester City ein Jahr vor Illgners Geburt debütiert hatte.

Danach mehrere Torhüter ohne Gegentreffer

Auf Illgner folgten der brasilianische Torhüter Cláudio Taffarel und sein italienischer Kontrahent Gianluca Pagliuca, die bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 im Finale jeweils nicht zu überwinden waren. 0:0 hieß es nach Verlängerung, Brasilien gewann erst im Elfmeterschießen. Auch Taffarels Landsmann Marcos musste im Finale 2002 gegen Deutschland nicht hinter sich greifen. Das gleiche gelang Iker Casillas 2010 aufseiten der Spanier beim Finalsieg gegen die Niederlande. Manuel Neuer spielte im Finale 2014 gegen Argentinien ebenfalls zu null.

Übrigens, die meisten Gegentreffer in einem WM-Endspiel musste 1958 der schwedische Torwart Kalle Svensson bei der 5:2-Niederlage gegen Brasilien hinnehmen.