Ein Frage des Alters: Der Citroën C3 bei der HU

Gebrauchtwagen-Check Eine Zäsur gibt's beim Citroën C3. Allein stilistisch unterscheiden sich die Generationen zwei und drei sehr. Aber auch im Hinblick auf Technik und Pannenverhalten machen sie einen großen Unterschied.

Berlin. 

Ein ungeschriebenes Gesetz hält der Citroën C3 ein: Er ist, egal welchen Alters, nicht länger als vier Meter und fällt damit klassisch ins Segment der Kleinwagen. Typische Konkurrenzmodelle sind damit VW Polo, Ford Fiesta und Opel Corsa.

Die Kfz-Hauptuntersuchung (HU) gerät zu einer "aufregenden Sache", schreibt der "Auto Bild Tüv-Report 2021". Positiv ist das nicht gemeint.

Modellhistorie: Die betrachtete Auflagen zwei und drei rollten 2009 und 2017 zu den Händlern. Die entsprechenden Modellpflegemaßnahmen führte der französische Hersteller 2013 und 2021 durch.

Karosserie und Varianten: Äußerlich unterscheiden sich die beiden Modellreihen sehr. Der zweite C3 geht mit erhöhter Sitzposition und dank seiner Silhouette fast schon als Microvan durch. Dagegen ist sein Nachfolger ein eher ein designlastiges Auto- mit den geschlitzten Scheinwerfern und den vom großen Bruder C4 Cactus abgeguckten Airbumps. So heißen die optionalen seitlichen Luftpolster. Beide C3 gibt es ausschließlich als Fünftürer.

Eigenständige, hier nicht berücksichtigte Modelle sind jedoch der Minivan C3 Picasso, der in Europa von 2010 bis 2017 verkauft wurde, und sein Nachfolger, das SUV C3 Aircross.

Abmessungen (laut ADAC): C3 II: 3,94 m x 1,73 m x 1,52 m (LxBxH); Kofferraumvolumen: 300 l; C3 III: 4,00 m x 1,75 m x 1,47 m (LxBxH); Kofferraumvolumen: 300 l.

Stärken: Der C3 ist kein sportliches, aber ein komfortabel abrollendes Auto, sein Fahrwerk ist eher sanft, aber nicht unverbindlich. Bei der HU sorgen mit niedrigen Beanstandungsquoten über alle Jahrgänge hinweg für Freude: Bremsleitungen und -schläuche. Fuß- und Feststellbremse halten gut durch. Unauffällig, da durchschnittlich gut, sind Achsaufhängungen, Antriebswellen und Lenkung. Das gilt auch für die Blinker bei der dritten HU.

Schwächen: Ansonsten ist das Kapitel Licht ein dunkles. Die Beleuchtung vorn wie hinten liefert mit erhöhten Raten in allen Baujahren schlechte Werte. Ab der fünften HU im Fahrzeugalter von elf Jahren und mehr liegen die Mängelquoten bei Abblendlicht und hinteren Beleuchtung laut Report sogar "im zweistelligen Bereich".

Ab der dritten HU werden vermehrt gebrochene Federn und kaputte Dämpfer diagnostiziert, auch Lenkgelenke zählen oft zu den Fehlstellen der zweiten C3-Generation, wo der dritte C3 besser dasteht. Der Report bilanziert: Nummer zwei sei in Sachen Tüv marode, Nummer drei besser.

Pannenverhalten: Ab Erstzulassungsjahr 2016 ist der C3 ein pannensicheres Auto, in der entsprechenden Statistik des ADAC schneidet er in dieser Altersspanne "gut bis sehr gut" ab. Ältere Exemplare landen nur auf Plätzen im Mittelfeld oder sogar etwas dahinter. Als Pannenschwerpunkte nennt der Club: Zahnriemen (2012) sowie Zündspulen (2011 und 2015).

Motoren: C3 II: Benziner (Drei- und Vierzylinder, Frontantrieb): 44 kW/60 PS bis 88 kW/120 PS; Diesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 50 kW/68 PS bis 84 kW/114 PS; C3 III: Benziner (Dreizylinder, Frontantrieb): 50 kW/68 PS bis 81 kW/110 PS; Diesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 55 kW/75 PS bis 75 kW/102 PS.

Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern - drei Preisbeispiele:

- C3 1.0 VTi Pure Tech Attraction (6/2012); 50 kW/68 PS (Vierzylinder); 123 000 Kilometer; 3438 Euro.

 - C3 1.2 PureTech 110 Feel (6/2019); 81 kW/110 PS (Dreizylinder); 55 000 Kilometer; 11 518 Euro.

- C3 1.6 Blue-HDi 100 FAP Feel (6/2018); 73 kW/99 PS (Vierzylinder); 98 000 Kilometer; 8479 Euro.



  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion