Wer bei X aussteigen möchte, landet fast unweigerlich bei Threads, Bluesky oder Mastodon - den in dieser Reihenfolge derzeit größten Kurznachrichtendiensten abseits vom ehemaligen Twitter. Die Entscheidung für oder gegen einen dieser Dienste fällt bei weitgehend vergleichbaren Funktionen auf den ersten Blick nicht ganz leicht.

Einigen Wechselnden könnte es helfen, die grundsätzlichen Unterschiede zwischen den Diensten zu betrachten: Das zum Meta-Konzern gehörende Threads sowie das Start-up Bluesky arbeiten kommerziell. Mastodon ist nicht-kommerziell aufgestellt, arbeitet datenschutzorientiert und setzt auf freie, quelloffene Software.

Wer bestimmt, was wir sehen?

Auch das Nutzererlebnis unterscheidet sich, weil jeder Dienst die Feeds anders behandelt: Mastodon zeigt Beiträge ausschließlich chronologisch an. Bei Threads bestimmt dagegen ein einziger Algorithmus den Feed. Und Bluesky wiederum erlaubt Nutzenden, selbst algorithmische Feeds zu erstellen.

Gut zu wissen: "Die drei Konkurrenten stehen dabei nicht ausnahmslos gegeneinander, in den ersten Staaten können Threads-Accounts inzwischen direkt an Mastodon und das sogenannte Fediverse angebunden werden", heißt es beim Fachportal "Heise online". Auch Bluesky könne mit Mastodon verbunden werden, hier funktioniere die Verknüpfung sogar in beide Richtungen.

Alternativen isolieren sich nicht

Wer sich also beispielsweise entscheidet, erst einmal bei Mastodon einzusteigen, ist nicht zwangsläufig von Bluesky oder Threads abgekoppelt. Eine Kurzanleitung, wie man ein Nutzerkonto bei Mastodon anlegt, gibt es etwa bei der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI).

Bei Bluesky und Threads ist es ansonsten möglich, auch ohne Account zumindest mitzulesen. Man kann im Prinzip alles anschauen, nach Konten oder Inhalten suchen, Links zu Posts kopieren und teilen. Das funktioniert einfach im Browser unter "Threads.net" beziehungsweise unter "Bsky.app".