Unangenehm, wenn ein anderes Fahrzeug drängelt oder zu dicht auffährt - und sehr gefährlich. Denn wenn das vorausfahrende Auto plötzlich bremst, kann es leicht zu einem Unfall kommen. Ausreichend Abstand zu halten, ist also für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer entscheidend. Darauf macht der Auto Club Europa (ACE) aufmerksam.
Manche Autos haben Abstandsassistenten. Doch darauf sollte man sich nicht blindlings verlassen, und bestimmte Faustregeln kennen. Entscheidend dabei ist die Geschwindigkeit. Je schneller man also fährt, umso größer muss der Sicherheitsabstand sein.
Einfache Orientierungshilfen
Innerhalb eines Ortes empfehlen die Experten, etwa 15 Meter Abstand zu halten - das entspricht etwa drei Fahrzeuglängen. Auf Landstraßen und Autobahnen können Autofahrer sich hingegen an Leitpfosten und dem Tachostand orientieren.
Konkret ist damit gemeint: Außerhalb geschlossener Ortschaften sollte der Abstand mindestens dem halben Tacho entsprechen - wer also 120 Kilometer pro Stunde fährt, darf nicht dichter als 60 Meter an das vorausfahrende Fahrzeug heranfahren.
Tipp: Leitpfosten bieten hier eine gute Markierung: Sie stehen in der Regel 50 Meter auseinander - das entspricht also dem Mindestabstand bei Tempo 100.
Straßenverhältnisse einbeziehen
Die Angaben sind jedoch nur grobe Richtlinien - und gelten für optimale Witterungs- und Straßenverhältnisse. Bei Regen, Glätte, Nebel, schlechter Sicht oder etwa Baustellen müssen Autofahrer also einen größeren Sicherheitsabstand einhalten. Besonders wenn Aquaplaning-Gefahr besteht, müssen Autofahrer frühzeitig ihr Tempo deutlich reduzieren, damit die Reifen nicht aufschwimmen und dann kein Auffahrunfall passiert, rät der ACE.
Um Unfälle zu vermeiden, sollte man mit seinem Fahrzeug auch seitlich Abstand halten - beim Überholen oder Vorbeifahren außerorts sollten es bei guten Straßenverhältnissen in der Regel mindestens zwei Meter sein. Bei parkenden Fahrzeugen mindestens 70 Zentimeter. Innerorts sollte man mindestens ein Meter Abstand zu Autos und Lkw einhalten - und zu Motorrädern, Fahrrädern, E-Scootern oder Fußgängern mindestens eineinhalb Meter.
Rechtliche Konsequenzen
Zu enges Auffahren ist kein Kavaliersdelikt, so die Experten. Wer drängelt, kann sich strafbar machen. Abhängig von der Geschwindigkeit und dem Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug drohen bei dieser Ordnungswidrigkeit laut ACE Bußgelder von bis zu 400 Euro, zwei Punkte und ein dreimonatiges Fahrverbot. Bei Auffahrunfällen gilt zunächst die Annahme: Wer auffährt, hat Schuld. Autofahrer müssen dann erst das Gegenteil beweisen.
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