Die Kinder schlafen! Wenn diese Worte fallen, beginnt für viele Eltern der entspannte Teil des Abends. Der Nachwuchs wurde ins Bett gebracht, vorher haben Mama oder Papa nach Umziehen und Zähneputzen oft noch ein Schlaflied gesungen oder etwas vorgelesen.
Jetzt haben Eltern Zeit für sich, können den Tag besprechen und zur Ruhe kommen. Das ist wichtig - ebenso wie der kindliche Schlaf. Wie funktioniert der? Was macht ihn aus?
Ein Überblick darüber, was vorübergehende Problemchen sind und wann echte Schlafstörungen Ihre Kleinen plagen.
Warum Kinderschlaf so wichtig ist
Dass kindlicher Schlaf wichtig ist, ist wissenschaftlich unbestritten. "Im Schlaf finden viele für die kindliche Entwicklung wichtige Dinge statt, zum Beispiel Lernprozesse", sagt Mirja Quante, Kinderärztin und Schlafforscherin an der Uni Tübingen.
Was Ihr Kind tagsüber erlebt, wird nachts sozusagen abgespeichert - theoretische Erkenntnisse wie "Wenn ich einen Ball auf den Boden fallen lasse, springt er wieder hoch" oder auch motorische Fertigkeiten, wie sich der Ball wieder fangen lässt.
Gedächtniskonsolidierung nennen das Schlafexperten, zu denen auch Kinderarzt Alfred Wiater gehört. Er leitet eine digitale Praxis mit Schwerpunkt Kinderschlafmedizin.
"Im Schlaf verknüpfen sich die Nervenzellen im Gehirn miteinander", sagt Wiater. "Die neuronale Netzwerkdichte entwickelt sich intensiv in den ersten Lebensjahren, um im späteren Leben wieder ausgedünnt zu werden." So erkläre sich die maximale Lernaffinität im Kindesalter.
Soll heißen: In jungen Jahren lernt man so viel und so schnell wie nie wieder.
Nicht nur der Intellekt wächst im Schlaf, sondern auch der Körper. "Schließlich findet im Tiefschlaf die Wachstumshormonausschüttung statt." Etwa eine Stunde nach dem Einschlafen kommen Kinder in diese Schlafphase. Dann findet sich die größte Hormonmenge im Blut.
Schlafen dient der Gesundheit auch unmittelbar: "Bei gutem Schlaf funktioniert das Immunsystem besser", sagt Mirja Quante, die in der Kinderklinik der Uni-Klinik Tübingen das Schlaflabor leitet. Gegen Erkältungskrankheiten sind Kinder also besser gewappnet. Schon der Volksmund spricht davon, "sich gesund zu schlafen".
Wie viel Schlaf benötigt mein Kind?
Dazu gibt es allgemeine Empfehlungen der Amerikanischen Gesellschaft für Schlafmedizin (AASM). Um eine optimale Gesundheit zu fördern, gelten je nach Alter für den täglichen Bedarf folgende Richtwerte inklusive Mittagsschlaf oder Nickerchen:
Tipp: Um den individuellen Schlafbedarf zu ermitteln, empfiehlt Schlafmedizinerin Quante, Ferien- oder Urlaubstage zu nutzen, in denen das Zeitkorsett des Alltags wegfällt: "Dokumentieren Sie die Schlafzeiten in einem Schlaftagebuch, wenn die Kinder so schlafen können, wie sie wollen."
Ihr Kind hat Probleme mit dem Schlafen? Hier finden Sie einige typische Probleme - und Lösungsvorschläge:
Problem 1: Mein Kind schläft einfach nicht ein
Dass Kinder mal Probleme mit dem Einschlafen haben, ist normal. "Das sieht man viel im Vorschulalter, da ist das ein großes Thema", sagt Quante. Vielleicht war der Mittagsschlaf zu lang, und das Kind ist noch nicht müde. Oder direkt nach einer Familienfeier heißt es: Abmarsch ins Bett. Dumm nur, wenn die Kleinen nach dem aufregenden Tag noch gar nicht zur Ruhe gekommen sind.
Damit das Einschlafen nicht zu einem dauerhaften Problem wird, ist ein geregelter Tagesablauf wichtig: Schlaf- und Wachzeiten sollten möglichst festliegen, auch die Mahlzeiten. "Wenn das einmal drin ist, funktioniert das auch gut. Wir lieben alle unsere Gewohnheiten, der Körper gewöhnt sich daran", sagt Quante.
Ihr Kind schläft trotzdem nicht ein?
Die Schlafmedizinerin empfiehlt Eltern zur Problemlösung, sich den Familienalltag anzuschauen: "Ist da noch viel Trubel abends?" Falls ja, bitte ändern. Denn Kinder benötigen wie Erwachsene eine Entspannungsphase, um einschlafen zu können.
Vor allem Fernseh- oder Handy-Bildschirme sollten vor dem Schlafengehen tabu sein, weil sie blaues Licht abstrahlen. "Das unterdrückt das Schlafhormon Melatonin", sagt Schlafforscher Alfred Wiater. Sind die Inhalte auch noch aufregend, wird es mit dem Einschlummern doppelt schwer. Das gilt für Kinder wie Erwachsene.
Tipp: Für den Fall, dass Ihre Kinder das überhaupt schon dürfen: Zwischen Zocken, Glotzen oder Social-Media-Aktivitäten und der Bettzeit sollten mindestens zwei Stunden liegen.
Auch "Social Jetlag" kann ein Grund für schlechtes Einschlafen sein, hat Quante beobachtet. Darunter litten Kinder etwa, wenn sie am Wochenende sehr lange - zum Beispiel drei Stunden länger als gewohnt - wach waren. "Das kann sich wie ein Flug über unterschiedliche Zeitzonen auswirken" – mit Müdigkeit am Montagmorgen und Einschlafproblemen am Abend.
Ist Ihr Kind ein Abend- oder Morgentyp?
Es kann aber auch sein, dass Ihr Kind ein sogenannter Abendtyp ist, es also erst später müde wird. Als Morgentyp dagegen schläft es früher, wird aber auch früher wach. Dann passen die Vorstellungen der Eltern unter Umständen nicht zum Einschlafverhalten des Kindes.
Tatsächlich sind Abendtypen unter kleineren Kindern aber eher selten und erst in der Jugend häufiger vertreten. Nach DGSM-Angaben sind einer japanischen Studie zufolge lediglich gut ein Zehntel (11 Prozent) der Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren Abendtypen.
Wann muss mein Kind ins Bett?
Bettzeiten ergeben sich aus dem Alltag und dem individuellen Schlafbedürfnis. "Das kann man sich gut herleiten", sagt Quante: "Wenn Ihr Kind zum Beispiel elf Stunden Schlaf benötigt, keinen Mittagsschlaf mehr hält und um 7 Uhr aufstehen muss, um pünktlich in der Schule oder im Kindergarten zu sein, dann muss es um 8 ins Bett."
Wie wichtig sind Einschlaf-Rituale?
Immer wiederkehrende Abläufe sind wichtig, damit kleine Menschen ihren Wach-Schlaf-Rhythmus schon früh verinnerlichen. Und wenn Mama oder Papa allabendlich umsorgend zur Stelle sind, gibt das eine wichtige emotionale Sicherheit. "Damit schafft man die Basis für einen guten Schlaf. Eltern können nicht früh genug damit beginnen."
Damit das Ritual für Ihr Kind die Signalwirkung hat, dass es jetzt ins Bett geht, sollte es möglichst immer zur gleichen Zeit stattfinden und festen Mustern folgen.
Zum gemeinsamen Ritual gehören können:
- ein abendliches Bad in der Wanne
- eine Gute-Nacht-Geschichte
- ein Schlaflied singen oder summen
Eltern können sich dabei überlegen, ob sie das Zubettbringen abwechselnd übernehmen. Nur zu lang sollte das Einschlafritual nicht werden, eine halbe Stunde ist ein guter Richtwert.
Manche Kinder finden aber kein Ende: "Ich will jetzt noch mal kuscheln" oder "Bitte, bitte nur noch eeeeeine Geschichte" sind typische Forderungen der Kleinen.
Tipp: Kinderärztin Quante hat eine Idee für Eltern, um das Ritual harmonisch zu beenden: "Sie können einen Bettpass einführen, also ein Kärtchen basteln, das das Kind wie einen Joker einsetzen kann, um sich noch eine letzte Sache zu wünschen." Das helfe einigen Kindern gut, um sich von den Eltern zu lösen. "Auch beruhigende Musik kann hilfreich sein", ergänzt Alfred Wiater.
Ist es okay, wenn Eltern beim Einschlafen dabei sind?
Wichtig ist, dass Kinder entspannt einschlafen. "Manche brauchen die elterliche Anwesenheit im Schlafraum, bis sie eingeschlafen sind", sagt Wiater.
Allerdings sollten Sie darauf achten, dass sich Ihr Kind nicht daran gewöhnt, dass es zum Einschlafen Ihren Körperkontakt benötigt. Denn den könnte es dann stets einfordern und zum Beispiel auch nachts ohne Händchenhalten nicht wieder einschlafen. "Es ist ein wichtiger Entwicklungsschritt, das allein zu schaffen", sagt Schlaflaborleiterin Quante.
Problem 2: Mein Kind schläft nicht durch
Endlich keine schlaflosen Nächte mehr, in denen das Kind weinend aufwacht und getröstet oder beruhigt werden muss! Eltern empfinden es bei aller Liebe und Hinwendung zum Kind oft als eine große Errungenschaft, wenn der oder die Kleine endlich durchschläft.
Dabei ist das Durchschlafen im Grunde eine Illusion. "Jeder Mensch wacht mehrfach - mindestens einmal pro Stunde Schlaf - auf", sagt Schlafmediziner Wiater. Auch Säuglinge. "In der Regel machen sie sich dann kurz bemerkbar und schlafen von selbst weiter, wenn man sie lässt und sie nicht aufnimmt oder meint, jedes Mal stillen zu müssen."
Ist ein Säugling gesund, sei er in der Regel ab der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres in der Lage, den Nachtschlaf ohne zu essen oder zu trinken allein zu bewältigen – also durchzuschlafen.
Und wenn das nicht so ist?
Seien Sie beruhigt: Denn Schlafprobleme bei Kindern und Jugendlichen sind meist vorübergehender Natur. Haben Sie Geduld, denn die individuelle Entwicklung Ihres Kindes hält sich nicht an feste Zeitpläne. "Wenn das Kind es noch nicht gelernt hat, wieder einzuschlafen, benötigt es oft einfach noch Unterstützung", sagt Quante.
Die Frage sei, ob ein "stabiler Schlaf-Wach-Rhythmus gebahnt worden ist", sagt Alfred Wiater. Stellen Sie zum Beispiel fest, dass Ihr Kind schon beim Zubettbringen schlecht einschläft, können Sie das nachts erst recht nicht erwarten.
Überprüfen Sie also das Einschlafritual:
- Haben sich schlechte Angewohnheiten eingeschlichen?
- Sind die Essens- und Schlafenszeiten nicht doch unregelmäßig?
- War der Nachwuchs vielleicht doch öfters kurz vorm Zubettgehen noch am Tablet?
Wichtig: Unmittelbar vor dem Einschlafen sollte das Kind auch nicht gestillt werden oder das Fläschchen bekommen, raten die Experten. So werde vermieden, dass das Kind eine Verbindung von Schlafen und Trinken herstelle, die es nachts ohne Nahrung am Weiterschlafen hindern könne.
"Im späten Vorschulalter können auch Alpträume eine Rolle spielen, aber auch das ist meist vorübergehend", hat Quante beobachtet. Im Schul- und Jugendalter lassen manchmal Leistungsdruck, Streit mit Freunden oder Liebeskummer mehr schlecht als recht schlafen.
Problem 3: Mein Kind schläft zu wenig
Wacht Ihr Kind um 5.30 Uhr oder 6:00 Uhr auf? Auch wenn Ihnen nicht danach ist so früh aufzustehen - Ihr Kind ist höchstwahrscheinlich ausgeschlafen.
Es war früh genug im Bett oder es ist ein Kurzschläfer – auch das gibt es, wie Schlafexperte Wiater betont. Dennoch kann es sein, dass Eltern sich fragen, ob Ihr Nachwuchs genug Schlaf bekommt.
Die Anzeichen für Schlafmangel sind vielfältig.
"Im Unterschied zu Erwachsenen sind unausgeschlafene Kinder häufig hyperaktiv, um ihre übermäßige Müdigkeit zu kompensieren", sagt Wiater. Mitunter würden Eltern dahinter eine Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADHS) vermuten – "dabei liegt oft eher ein Schlafproblem vor", ergänzt Mirja Quante.
Den Experten zufolge zeigt sich Schlafmangel am häufigsten durch:
- Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen: Ihr Kind ist weniger aufnahmefähig, das Lernvermögen ist eingeschränkt.
- Schlechte Laune: Ihr Kleiner oder Ihre Kleine ist nölig oder regt sich schnell auf.
- Müdigkeit: Anzeichen sind Augenringe und ständiges Gähnen, Kinder schlafen auf Autofahrten ungewöhnlich schnell ein - so auch im Schulunterricht.
- Hyperaktivität: Ihr Kind kann nicht still sitzen, findet keine Ruhe - kommt vor allem im Alter von drei bis fünf Jahren vor.
- Rückfall in den Mittagsschlaf: Ihr Kind legt sich tagsüber wieder hin, um zu schlafen.
Tipp: Gerade der Mittagsschlaf ist oft die Stellschraube, an der Sie als Eltern drehen können. Liegen oben genannte Anzeichen vor, geben Sie Ihrem Kind ruhig die Gelegenheit, sich tagsüber auszuruhen oder zu schlafen.
Andererseits überschätzen Eltern das Schlafbedürfnis oft, sagt Kinderärztin Quante.
Darf ich mein Kind aus dem Mittagsschlaf wecken?
Was nach einem zu ausgiebigen Nickerchen am Tag passiert, ist die logische Folge: "Die Kinder sind dann nachts hellwach." Der so wichtige Schlaf-Wach-Rhythmus ist aus dem Takt gekommen.
Den Mittagsschlaf zu verkürzen, indem Sie das Kind wecken oder ihn abschaffen, kann dann der richtige Schritt sein. "Wenn Kinder mehr als zwei Stunden Mittagsschlaf halten, bekommen sie zu viel Tiefschlaf", sagt Quante. Dann sei der Schlafdruck abends zu gering.
Aus dem gleichen Grund sollten die Kleinen ihr Tagesnickerchen auch nicht zu spät halten. Wecken Sie Ihren Nachwuchs spätestens vier Stunden vor dem abendlichen Zubettgehen.
Ab welchem Alter sollten Kinder keinen Mittagsschlaf mehr machen?
"Es gibt eine Übergangszeit bis zum Alter von fünf Jahren", sagt Quante. In einem Empfehlungspapier der DGSM heißt es: "Große epidemiologische Studien haben gezeigt, dass bis zum Alter von drei Jahren über die Hälfte der Kinder in Mittel- und Westeuropa einen Tagesschlaf machen. Mit Eintritt in das Vorschulalter (fünf bis sechs Jahre) halten weniger als 10 Prozent der Kinder dort Mittagsschlaf."
Kein Mittagsschlaf nötig? So erkennen Sie es:
- spätes Einschlafen am Abend
- keine Müdigkeit oder Verhaltensauffälligkeiten auch ohne Mittagsschlaf
Sollte das Kind doch tagsüber schlummern? Das sind die Anzeichen:
- Ihr Kind wird im Laufe des Tages weinerlich, launisch oder ungeduldig.
- Ihr Kind hat eine Krise am Nachmittag oder frühen Abend, welche sich jedoch wieder bessert.
- Das Kind gähnt, reibt sich die Augen oder regt sich beim Zubettgehen auf.
- Das Kind schläft häufig ein, zum Beispiel im Auto oder beim Fernsehen.
Ab wann spricht man bei Kindern von Schlafstörungen?
Sowohl Ein- und Durchschlafprobleme (Insomnien) als auch Parasomnien - also Sprechen im Schlaf, Schlafwandeln oder nächtliches Hochschrecken - sind zwar nicht gerade angenehm, aber ganz normal. Parasomnien sogar bis ins Alter von 13 Jahren. Sie sind oft vorübergehender Natur. "Es wächst sich vieles raus", sagt Mirja Quante.
Aber eben nicht immer. So können sich Ein- und Durchschlafprobleme, die vor allem im Säuglingsalter oft vorkommen, chronifizieren.
Erst dann spricht man nicht mehr von Schlafproblemen, sondern Schlafstörungen – bei denen Sie ärztlichen Rat einholen sollten.
Denn: Langfristiger Schlafmangel kann nach Angaben von Kinderarzt Wiater zu Folgeerkrankungen vergleichbar mit denen bei Erwachsenen führen:
- Blutdruck und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigen.
- Das Immunsystem wird geschwächt: Ihr Kind ist anfälliger für Infektionskrankheiten.
- Das Risiko für Übergewicht (Adipositas) steigt.
- Das Risiko für Aufmerksamkeits- und schulische Leistungsstörungen steigt.
- Psychische Probleme können entstehen.
Auch Wachstumsstörungen seien möglich, sagt Wiater. Auslöser könnten dauerhaft atmungsbezogene Schlafstörungen sein, also kurze Atemaussetzer mit Schnarchen. Sie stören den Tiefschlaf, lassen den Sauerstoffgehalt im Blut sinken und bremsen dadurch die Ausschüttung der Wachstumshormone.
Laut der Barmer Ersatzkasse liegt bei Kindern ab einem halben Jahr eine Einschlafstörung vor, wenn Folgendes regelmäßig vorkommt:
- Das Kind braucht länger als eine halbe Stunde zum Einschlafen.
- Das Kind benötigt dazu aufwendige Unterstützung von den Eltern, zum Beispiel langes Herumtragen.
Eine Durchschlafstörung besteht demnach, wenn Ihr Kind ab diesem Alter regelmäßig...
- mindestens dreimal in der Nacht aufwacht und das in mindestens vier Nächten pro Woche.
- beim nächtlichen Erwachen im Schnitt länger als 20 Minuten wach ist.
- nur mithilfe der Eltern wieder einschlafen kann.
Was können Eltern tun, wenn sie bei ihren Kindern Schlafstörungen beobachten?
Bevor Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, können Sie es mit Schlafhygiene versuchen. Hinter dem Begriff verbergen sich ein paar leicht umzusetzende Maßnahmen:
- Der Schlafraum sollte ruhig und dunkel sein (ein Steckdosenlämpchen ist okay).
- Ideal ist eine Raumtemperatur von etwa 18 Grad.
- Ihr Kind sollte nicht zu warm angezogen sein.
- Einschlafrituale prüfen und gegebenenfalls verbessern.
Gut zu wissen: Auch zu Hause zu rauchen, ist keine gute Idee. Der Zusammenhang von Nikotinbelastung und plötzlichem Kindstod bei Babys ist seit Jahren bekannt und mehrfach belegt. Auch kann Zigarettenrauch die Schlafphasen und den Tiefschlaf Ihres Kindes verkürzen.
Und wenn es trotzdem nicht besser wird?
Bleiben die Schlafprobleme trotz guter Schlafhygiene über einen Beobachtungszeitraum von zwei oder drei Monaten bestehen, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden, empfiehlt Quante.
Erste Anlaufstelle ist der Haus- oder Kinderarzt. Liegen nächtliche Atembeschwerden vor, wird sie dieser an einen HNO-Experten oder an ein Schlaflabor überweisen, wo Ihr Kind während des Schlafs überwacht wird.
Wichtig: Schlafprobleme in den Wochen nach der Geburt werden oft durch die sogenannten Dreimonatskoliken verursacht. Mediziner bezeichnen diese als Regulationsstörungen im Säuglingsalter, bei denen Blähungen und Darmkoliken meist zu heftigen Bauchschmerzen führen.
Betroffene Babys schreien oft bis tief in die Nacht hinein. Laut Fachmann Wiater besteht bei betroffenen Säuglingen schon nach einem Monat Handlungsbedarf.
Eltern solcher "Schreibabys" stehen spezielle Notfallambulanzen offen. Die Adressen erfahren Sie bei Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin. Und in aller Regel gilt auch hier: Bald werden Sie und ihr Nachwuchs (wieder) ruhig schlafen können.