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Urlaubsträume in Beton
Urlaubsträume in Beton
Beschreibung
Die Expansion des spanischen Massentourismus brachte in den späten 50er Jahren die Ferienstadt Benidorm, das sogenannte Miami am Mittelmeer, hervor. Das urbanistische Konzept ist einzigartig: Benidorm wächst vor allem in die Höhe, aber kaum in die Breite. Inzwischen besitzt diese Ferienstadt der himmelstürmenden Konstruktionen bereits 27 Turmbauten, die höher als 100 Meter sind, 16 Millionen Übernachtungen verzeichnet der Ort pro Jahr. Benidorm ist wie auch die anderen Ferienareale Spaniens unter den autokratischen Strukturen der Franco-Diktatur entstanden, Bedingungen, die der Entwicklung touristischer Komplexe keinerlei Grenzen auferlegte. Dabei entstanden auch Architekturtypen in innovativem Gewand. La Muralla Roja ("die rote Mauer") ist ein solcher postmoderner Apartmentkomplex des spanischen Architekten Ricardo Bofill, der die Formen nordafrikanischer Kasbahs und anderer arabisch-mediterraner Baustile aufnimmt. Die Geschichte des spanischen Baubooms ist auch eine Geschichte der Bausünden. Ein berühmtes Skandalobjekt ist das mitten im Nationalpark Cabo de Gata gelegene Hotel «El Algarrobíco», dessen Bau 2003 begonnen und zwei Jahre später aufgrund gerichtlicher Interventionen eingestellt wurde und das seitdem verfällt. Das pyramidenartige Geisterhotel mit seinen 21 Stockwerken und seiner wabenartig verspielten Fassade hat vor allem ein Problem: Es hat keinen Bezug zur Umgebung. Rücksichtslos beherrscht dieser monströse Betonklotz den Naturpark