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Paradies: Liebe
Paradies: Liebe
Beschreibung
Mit ihrer pubertierenden Tochter Melanie lebt die 50-jährige Teresa in Wien. Die Sommerferien verbringen die beiden getrennt: Melanie soll ihre Pfunde in einem Camp in den Wechselgebirgen loswerden, Teresa fliegt nach Kenia in ein Ferienresort, in dem ältere Europäerinnen zum Sextourismus absteigen. Ihre Freundin Inge weiht Teresa in die Codes am Traumstrand ein: Die Männer, die regungslos im seichten Wasser stehen, wollen nicht nur Ketten verkaufen, sondern auch sich selbst. So sucht Teresa anfangs noch zögerlich den Kontakt zu den Boys am Strand. Doch der Sextourismus ist ein eingespieltes Geschäft und der Ablauf weniger romantisch als in Teresas Vorstellung. Bereitwillig bieten sich die jungen Männer den europäischen Frauen in der Erwartung einer großzügigen Bezahlung an. Wie die anderen Frauen im Resort ist Teresa berauscht von ihrem Abenteuer und trifft sich fortan mit einem der Boys. Mit dem Motorrad fahren sie über Müllhalden in ein Stundenhotel. Teresas Wunsch, mit dem jungen Kenianer auch ihre Gedanken und Gefühle zu teilen, bleibt unerwidert. Als Teresa die Familie des Boys kennenlernt, ist sie beschämt und versteht, dass der Sex ein überlebenswichtiges Geschäft ist. Schließlich muss Teresa enttäuscht erkennen, dass sie sich im vermeintlichen Paradies sexuelle Dienste, nicht aber Intimität und Liebe erkaufen kann. Mit Sequenzen aus dem Animationsprogramm des Hotels führt Seidl immer wieder die artifizielle Umgebung vor Augen, die der Sehnsucht Teresas nach Authentizität entgegensteht und einen unverändert kolonialen Standpunkt verdeutlicht