- TV-Programm
My Song, Our History
My Song, Our History
Beschreibung
Mit ihrem Kult-Hit «Ein Jahr «traf die Band Fehlfarben 1980 den Nerv einer ganzen Generation - und die Parallelen zu heute sind erschreckend deutlich. In Folge 3 von «My Song Our History» beschreibt die Band die damalige Zeit des Umbruchs, die von Themen geprägt war, die sich heute zu wiederholen scheinen: «Es gibt irrationale Politiker, die plötzlich an die Macht kommen wollen. Es gibt Umweltangst. Es gibt Krisenangst. Es gibt Terrorismusangst.» Diese Zeilen spiegeln die Stimmung in Westdeutschland der frühen 80er Jahre wider, eine Ära, die zwischen Aufbruch und Resignation pendelt. Im Westen Deutschlands ist die Gesellschaft gespalten: zwischen Punk und Poppern, zwischen der Hoffnung auf Veränderung und dem Gefühl der Ohnmacht. Es sind die letzten Jahre der Regierung von Helmut Schmidt, während sich mit Helmut Kohl bereits eine neue konservative Ära anbahnt. Die Ängste vor RAF-Terror, dem Kalten Krieg und einer nuklearen Katastrophe sind allgegenwärtig. Bewegungen wie die Anti-Atomkraft-Proteste, Hausbesetzungen und gewaltsame Straßenkrawalle spiegeln den Unmut und das Gefühl von «No Future», das viele junge Menschen damals spüren. Während der Schauspieler Ronald Reagan zum US-Präsidenten gewählt wird und der Kalte Krieg weiter eskaliert, verstärkt sich das Gefühl der Unsicherheit. Fehlfarben schaffen es, all diese Widersprüche in ihrem Song «Es geht voran» zu verarbeiten: ein bitterer, sarkastischer Kommentar zu einer Gesellschaft im Umbruch, die von Zukunftsängsten und gesellschaftlichen Konflikten zerrissen wird. Die Fehlfarben-Mitglieder Peter Hein und Thomas Schwebel begeben sich für «My Song Our History» noch einmal an die entscheidenden Orte ihrer Band-Geschichte und lüften die Geheimnisse des Kult-Songs. Heute klingt «Ein Jahr «fast erschreckend aktuell. In einer Zeit, in der neue Populisten die politische Bühne betreten, Umweltkrisen und globale Unsicherheiten die Nachrichten dominieren, bleibt der Song eine Hymne für all jene, die sich in den Schwankungen zwischen Hoffnung und Frustration wiederfinden