Jinpa - Eine Geschichte aus Tibet

ARTE 06.11. 22:50 - 00:20 Uhr
Spielfilm | Drama | CN | 2018

Beschreibung

Ein Lastwagenfahrer überfährt auf der staubigen Hochebene von Kekexili versehentlich ein Schaf und versteckt es unter einer Plane auf der Ladefläche. Von Schuldgefühlen geplagt, hält er trotzdem für einen Anhalter an. Der wirkt wie ein gespenstischer Samurai; unter seinen abgetragenen Kleidern verbirgt sich jedoch ein echtes Schwert. In Anbetracht der blutigen Überreste des Schafs, das der Anhalter schnell entdeckt, offenbart er dem Fahrer, dass er auf Rache sinnt. Vor zehn Jahren wurde sein Vater ermordet und er glaubt, den Mörder, einen Mann namens Martsa, endlich aufgespürt zu haben. Als der Fahrer den Anhalter absetzt, stellt sich heraus, dass beide denselben Vornamen tragen: Jinpa. Sie ahnen nicht, dass ihre Schicksale nun für immer miteinander verbunden sind. Von diesem Moment an wird die spirituelle Dimension Tibets in der kargen Landschaft sichtbar. Der reumütige Jinpa bringt das tote Schaf zu einem buddhistischen Kloster, um für dessen Seele beten zu lassen - was keine Wirkung zeigt. Der rachsüchtige Jinpa, der sich von den Freuden des Lebens und weltlichen Genüssen abkehrt, wird zunehmend von Visionen heimgesucht. Der Mord an Martsa nimmt immer realere Züge in seiner Vorstellung an. Er fragt sich, ob diese Bilder Vorahnungen oder Erinnerungen aus einem früheren Leben sind, in dem er vielleicht selbst ein Mörder war. Die Grenzen zwischen Realität und Vorstellung verschwinden immer mehr. So wird der zunächst monochrom gehaltene Film plötzlich sehr farbig, als Geier eine Leiche verspeisen - ein tibetisches Ritual, das die Vergänglichkeit des Lebens in den Mittelpunkt stellt. Jinpa, der einsame Lastwagenfahrer, fühlt, wie ihm der Bezug zur Wirklichkeit immer weiter entgleitet

Mitwirkende

Darsteller

Genden Phuntsok (Jinpa (der Mörder))
Sonam Wangmo (die Barbesitzerin)

Regisseur

Pema Tseden