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Die Polster-Macherin
Die Polster-Macherin
Beschreibung
Ariane Kraftschik hat sich einiges vorgenommen: Sie krempelt den ehemaligen Polsterbetrieb ihrer Eltern in Wolfenbüttel um. Mit großer Leidenschaft, jungen Leuten und innovativen Ideen. Denn alte Möbel aufzupolstern und zu restaurieren ist im Trend. Auch der Wunsch nach Nachhaltigkeit und wachsendes Umweltbewusstsein rücken die traditionelle Handwerkskunst der Polsterer wieder in den Fokus. In ihrer Werkstatt wird von der dänischen 1960er-Jahre-Sofagarnitur über den alten Campingstuhl bis hin zur Innenausstattung eines T3 VW-Busses alles bezogen, gepolstert und aufgearbeitet, was man sich vorstellen kann. Die Arbeit mit komplexer traditioneller Federschnürung ist dabei genauso selbstverständlich, wie das Nähen einfacher Polsterhüllen. Vor 13 Jahren erbte die Sozialpädagogin die Polsterei mitten in Wolfenbüttel. Eigentlich wollte sie den Laden nur für zwei langjährige Mitarbeiter aufrechterhalten und dann schließen. Da die Nachfrage nach restaurierten Möbeln stetig stieg, entschied sie sich, den Betrieb weiterzuführen. Das Problem: Es gab und gibt kaum Personal. Ariane muss selbst für ihren Nachwuchs sorgen und entschließt sich auszubilden, obwohl sie selbst nicht vom Fach ist. «Ein Riesenkampf mit der Handelskammer», sagt sie. Heute hat sie sieben Mitarbeiter und gerade hat ihre zweite Auszubildende begonnen. Noch ist der größte Teil ihrer Kundschaft über 50, doch es kommen immer häufiger jüngere Kunden, die die Erbstücke ihrer Eltern und Großeltern erhalten möchten. Das aussterbende Polsterer-Handwerk für die nächste Generation interessant zu machen, ist Arianes größtes Anliegen. Deshalb veranstaltet sie regelmäßig Polsterkurse. Angeleitet von ihrem ersten Auszubildenden Keanu Schalow, der inzwischen Geselle ist, lernen dort vor allem unter 30-Jährige, alte Möbel ganz nachhaltig zu neuem Leben zu erwecken