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Champs-Élysées vom Rhein
Champs-Élysées vom Rhein
Beschreibung
Gut 800 Meter lang und voll mit Luxus: Alles, was Rang und Namen hat in der Welt der Reichen und Schönen, präsentiert hier seine Waren. Man zeigt, was man hat - und was man sich leisten kann: teure Autos, luxuriöse Uhren, Kunst, edlen Kitsch und Designer-Kleidung. Die "Kö", die Königsallee, ist die teuerste Straße Düsseldorfs - und weit darüber hinaus. Hier flanieren Scheichs mit ihren Familien beim Einkaufsbummel und übernachten in einem der beiden Luxushotels - etwa in der Suite für 28.000 Euro pro Nacht. Dafür können die Gäste dann auch mit dem Aufzug gleich in die hauseigene Privatklinik zur kleinen Schönheitsoperation fahren. Die Dokumentation unternimmt einen unterhaltsamen Spaziergang über die weltberühmte Flaniermeile. In aufwändigen Animationen kann erlebt werden, wie sich die Straße in den vergangenen fast hundert Jahren gewandelt hat. Die Dokumentation zeigt die Menschen hinter dem Luxus - wie den Parfümeur Frank Schnitzler, der für betuchte Kunden auch schon mal sein Geschäft abgeschlossen hat, damit diese sich in Ruhe umschauen konnten. Er ist einer der wenigen Geschäftsleute, die an der Kö noch ihren eigenen Laden führen. Immer mehr werden die kleinen Geschäfte und Familienunternehmen von internationalen Ketten wie Zara und H&M verdrängt, die sich die horrenden Mieten leisten können. Viele haben Angst, dass die Kö immer mehr ihr Gesicht und ihr Flair verliert, beliebig wird - und von der alten Herrlichkeit nicht mehr viel übrig bleibt. Immer schon war die Straße auch ein Spiegel der Zeit: Schon in den zwanziger Jahren traf man sich hier in einem der zahlreichen Terrassen-Cafés, leistete sich einen Kinobesuch in der Lichtburg oder feierte wilde Partys in einem der Clubs an der Kö. In den fünfziger Jahren präsentierte man hier schon in Pelz und Perlenkette das "Wirtschaftswunder", als das halbe Land noch Kittelschürze trug. In dieser Zeit wuchs die Düsseldorferin Monika Gottlieb in einer Seitenstraße der Kö auf und "flanierte" schon als kleines Kind mehrmals täglich an den schönen Schaufenstern entlang. Später erlebte sie gemeinsam mit ihrer Mutter die ersten Modenschauen von Christian Dior im Breidenbacher Hof, einem der Prachthotels an der Kö. "Alles, was es in Deutschland zum ersten Mal gab, war zuerst auf der Kö zu sehen", erinnert sie sich. Die Dokumentation erzählt aber auch eine andere Geschichte der Königsallee: eine Geschichte von Vertreibung und Enteignung und vom Schicksal der jüdischen Geschäftsleute, wie zum Beispiel Leonhard Tietz, der hier eines der ersten großen Warenhäuser Deutschlands betrieb