Spielberg / AUT. Zum fünften von sieben Saisonrennen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) reiste der Tross an diesem Wochenende in die schöne Steiermark Österreichs. Allerdings drückte Dauerregen am Trainingsfreitag wie auch Samstag etwas auf die Stimmung am malerisch in die Berglandschaft gelegten 4,348 Kilometer langen Red Bull Ring bei Spielberg im Murtal.

 

Zweiter Saisonsieg für Phillip Tonn

Wie üblich fanden die ersten Rennen bereits am Samstagnachmittag statt. Den Anfang machte der auf die Moto3-WM abzielende Northern Talent Cup (NTC). Hierbei setzte aus deutscher Sicht ausgerechnet der lediglich im gemeinsam mit dem NTC ausgetragenen Austrian Talent Cup startende Luca Hafeneger die Akzente. Der Nachzügler des in den 1980er-Jahren einigermaßen erfolgreichen Solinger Rennfahrers Dirk Hafeneger und Bruder des Ex-Grand-Prix-Piloten und Vize-Europameisters Philipp Hafeneger wurde im strömenden Regen guter Siebenter. Der NTC-Titelanwärter Rocco Caspar Sessler hingegen nur 14.

Ins anschließenden Rennen der Klasse IDM Supersport 300 startete der heutzutage in Mattstedt in Thüringen beheimatete Exil-Sachse Phillip Tonn (vormals aus Neukirchen/Pleiße) von der Pole Position. Dass diese nicht von ungefähr kam, bewies er im Rennen, welchem er von Beginn an seinen Stempel aufdrückte und einen klaren Start- und Ziel-Sieg feierte. Und das im Regen, was etwas verwunderlich war, weil Phillip Tonn die letzten Jahre fast ausschließlich auf der iberischen Halbinsel Rennen fuhr. Es war sein zweiter IDM-Sieg nach jenem in Schleiz vor zwei Wochen.

Beim Kampf um die weiteren Podestplätze gingen der Dresdner Lennox Lehmann sowie der Adorfer Dustin Schneider als Vierter bzw. Fünfter knapp leer aus. Der amtierende Meister Marvin Siebdrath aus Wildenfels musste sich erneut mit einem mäßigen 13. Rang begnügen. Lediglich am Ende des Feldes trafen Lucy Michel aus Elterlein OT Schwarzbach und Albert Prasse aus Neukirchen/Pleiße als 23. bzw. 25. im Ziel ein.

 

Größere Aqua-Planing-Gefahr mit drei breiten Rädern

Nachdem sie zuletzt in Schleiz aussetzten, war auf dem Red Bull Ring die Sidecar-WM wieder im Programm, wie immer in solchen Fällen in diesem Jahr in Kombination mit der IDM Sidecar. Dieses Rennen gewann der von Rolf Steinhausen betreute Nicht-Weltmeister Harry Payne aus Großbritannien mit seinem Beifahrer Kevin Rousseau aus Frankreich ebenfalls überlegen. Sie verwiesen die mit gleich mehreren WM-Titeln dekorierten Tim Reeves/Mark Wilkes (GBR), Pekka Paivärinta/Ilse de Haas (FIN/NED), Ben und Tom Birchall (GBR) sowie Todd Ellis/Emmanuelle Clement (GBR/FRA) auf die Plätze.

In der IDM-Wertung belegten Lennard Göttlich aus Kottmar OT Eibau und Uwe Neubert aus St. Egidien als Ersatz für den seit Schleiz verletzten Lucas Krieg den siebenten Rang.

Den Tagesabschluss sollte eigentlich der Yamaha R7 Cup vollziehen, doch da die Sidecar-Gilde wegen des vielen Wassers auf der Strecke um Aufschub bat, wurden die Yamaha-Cuppies als vorletztes Rennen des Tages auf die Reise geschickt. Hierbei bestätigte Patrick Neuber aus Neukirchen bei Chemnitz seine bisher im Trockenen eingefahrenen guten Ergebnisse mit Platz sechs.

 

IDM mit Gastarbeitern aus der WM

Die Klassen IDM Superbike und IDM Supersport (600) bestreiten wie üblich ihre beiden Rennen am Sonntag. Für jenes der Superbiker sicherte sich der Gaststarter Garrett Gerloff die Pole Position. Der US-Amerikaner ist gemeinsam mit dem Franzosen Loris Baz für das deutsche Team Bonovo Action BMW sonst in der Superbike-Weltmeisterschaft unterwegs, doch auch in diesem Jahr wollte der Teamchef der IDM einen Freundschaftsbesuch abstatten. Absolut überraschend markierte der aktuelle IDM-Zehnte Max Schmidt die zweitbeste Zeit, unmittelbar vor Loris Baz. Sechster wurde Toni Finsterbusch aus Krostitz und der Pro-Superstock-Pilot Kevin Orgis aus Striegistal konnte bei seinem zweiten IDM-Superbike-Gastspiel nach dem Sachsenring mit Platz 13 erneut überzeugen. Paul Fröde aus Hohenstein-Ernstthal landete auf Platz 19.

In der IDM Supersport erkämpfte sich Kevins Orgis jüngerer Bruder Leon für den Rennsonntag den starken fünften Startplatz. Der eigentlich Ende 2022 zurückgetretene dreifache Deutsche Meister Max Enderlein ließ sich zu einem Blitz-Comeback auf einer Ducati hinreißen und begnügte sich mit dem 19. Platz.