Ohne eine Miene zu verziehen, verließ Frederik Rönnow den Rasen. Dass der Torhüter dem 1. FC Union Berlin als Matchwinner mit einem gehaltenen Elfmeter erneut einen Punkt retten konnte, war ihm nicht anzusehen. Die Berliner blieben aber dank des Dänen im heimischen Stadion An der Alten Försterei ungeschlagen und holten gegen den SC Freiburg zum Auftakt des 10. Spieltages der Fußball-Bundesliga ein 0:0. Schon bei RB Leipzig hatte Rönnow einen Elfmeter von Loïs Openda gehalten und ein Remis für die Berliner gesichert.

Vor 22.012 Zuschauern scheiterte Vincenzo Grifo in der 22. Minute mit seinem Strafstoß. "Das ist bitter, das ist ärgerlich, weil du drei Punkte hier hättest einfahren können. Das haben wir nicht geschafft", sagte der 31-Jährige beim Streamingdienst DAZN. "Ein Punkt ist besser als keiner, aber im Bett werde ich mich schon noch ein bisschen ärgern."

Beide Clubs sind inzwischen seit drei Ligaspielen sieglos. Union kommt unter Neu-Trainer Bo Svensson nach der verkorksten Vorsaison trotzdem schon auf 16 Punkte und Rang sieben, kann am Wochenende aber noch abrutschen. Zu Hause sind die Eisernen noch ungeschlagen.

Freiburg hielt die Berliner mit dem Remis im oberen Tabellendrittel hinter sich. Die Gäste aus dem Breisgau müssen zwar weiter auf ihren ersten Ligasieg in Köpenick warten, sprangen in der Tabelle aber mindestens für eine Nacht bis auf Platz vier. Aus zehn Partien unter Julian Schuster, der im Sommer auf Trainer-Ikone Christian Streich folgte, holte der Sport-Club 17 Zähler.

Khediras Zupfer führt zu Elfmeter

Bei Union musste Svensson kurzfristig wegen muskulärer Probleme auf seinen linken Flügelspieler Tom Rothe verzichten. Robert Skov kam zu seinem ersten Startelfeinsatz in der Liga. Der schnelle Yorbe Vertessen begann in der Offensive statt Jordan. Schuster schickte das gleiche Team wie beim 0:0 gegen Mainz aufs Feld.

Beide Mannschaften versuchten von Beginn an, den Gegner früh im Aufbauspiel zu stören, auch nach eigenen Ballverlusten. Wooyeong Jeong schoss in der vierten Minuten zu zentral von der Strafraumgrenze. Für Freiburg verzog Kapitän Christian Günter nach einem Doppelpass mit Grifo aus spitzem Winkel (11.).

Als Unions Rani Khedira mit einem Zupfer Eren Dinkci in bester Schussposition am Abschluss hinderte, entschied Schiedsrichter Tobias Reichel zunächst auf Freistoß, korrigierte sich nach Ansicht der Videobilder aber auf Elfmeter. Wie schon gegen Leipzig konnte Rönnow den Strafstoß parieren. Günters Nachschuss ging knapp daneben.

Union kommt besser aus der Pause

Kurz darauf hatte Junior Adamu die nächste gute Chance auf die Freiburger Führung, schoss aus kurzer Distanz jedoch knapp vorbei (34.). Die beste Berliner Gelegenheit vergab Abwehrspieler Diogo Leite nach einem Eckball, als er den Ball freistehend nicht richtig traf.

In der zweiten Halbzeit drückten die Hausherren auf den Sieg. Insgesamt fehlte beiden Teams im Abschluss aber die letzte Konsequenz. Kurz nach der Pause prüfte der Berliner Christopher Trimmel Freiburgs Torwart Noah Atubolu mit einem Distanzschuss (50.). Versuche von Yorbe Vertessen und Janik Haberer lenkte der SC-Keeper über die Latte (58./90. +3). 

Doch auch der SC zeigte sich offensiv. Günters Schuss war aber kein Problem für Rönnow (62.) und Abwehrspieler Philipp Lienhart köpfte über das Tor (87.).