Most / CZE. Mit 58.474 Zuschauern durfte sich das Autodrom Most an diesem Wochenende über einen neuen Zuschauerrekord für seinen Lauf zur Superbike-Weltmeisterschaft WorlSBK freuen. "Das sind rund 5.000 Besucher mehr als im vorigen Jahr, wobei wir eine große Steigerung der nach Deutschland verkauften Tickets verzeichnet haben", erklärte der Pressesprecher des Autodrom Most, Radek Laube, am Ende einer wieder gelungenen Veranstaltung für Motorsport-Enthusiasten und solche, die es werden wollen. Des Weiteren verriet er, dass man sich in guten Gesprächen mit dem WM-Promoter befindet, den noch bis 2025 laufenden Vertrag darüber hinaus zu verlängern.

 

Razgatlioglu weiter in bestechender Form

 

Am heutigen Sonntag stand nach den Warm-up-Trainings der drei Klassen der seriennahen Motorrad-Weltmeisterschaft, der Superbike (WorldSBK), Supersport (WorldSSP) und Supersport 300 (WorldSSP300), zunächst das Superpole Race genannte Spintrennen über zehn Runden der Top-Kategorie Superbike an. Dieses war, wie das erste Hauptrennen am Samstagnachmittag über 22 Runden, eine sichere Beute des in Diensten von BMW fahrenden Türken Toprak Razgatlioglu. Diesmal flankierten ihn der Ducati-Pilot Nicolo Bulega aus Italien und der britische Kawasaki-Treiber Alex Lowes bei der kleiner ausgefallenen Siegerehrung.

Der einzige Deutsche im Feld, der Bayer Philipp Öttl, verfehlte wie am Vortag die Punkteränge (bis Platz 15), indem er als 17. ins Ziel kam. Die Steigerung gegenüber Samstag (Platz 18) war marginal.

 

Neuerlicher 300er-Krimi

 

Danach stand das zweite Rennen des Wochenendes der Supersport 300 auf dem Programm. Dieses entwickelte sich erneut zum Krimi, da diesmal lange Zeit 20 Piloten die Spitzengruppe bildeten. Am Ende konnten sich aber zwei Fahrer etwas absetzen, von denen beim Foto-Finish der letztjährige IDM-Champion und WM-Spitzenreiter Inigo Iglesias Bravo die Nase knapp vorm Samstagsieger Loris Veneman hatte. Allerdings wurde der Spanier wegen "Unverantwortlichen Fahrens auf der Start-und-Ziel-Geraden in der letzten Runde" um eine Position nach hinten strafversetzt, sodass sich der niederländische Rennfahrersohn von Barry Veneman, über einen Doppelsieg in Most freuen durfte. Das Peloton führte der Indonesier Aldi Satya Mahendra über den Zielstrich und verteidigte als Renndritter seinen zweiten Tabellenrang hinter Inigo Iglesias Bravo und vor Loris Veneman.

Der in Werdau geborene und in Neukirchen/Pleiße aufgewachsene Phillip Tonn, der inzwischen im thüringischen Mattstedt zu Hause ist, musste erneut vom ungünstigen 23. Startplatz losfahren und verlor in der Anfangsphase des Rennens den Anschluss an die große Spitzengruppe. Zwar kämpfte der Pilot vom Bischofswerdaer Team Freudenberg KTM-PALIGO Racing verbissen bis zum Schluss, doch als 16. ging er punktemäßig, wie am Samstag nach einem Sturz, wieder leer aus.

 

Razgatlioglu zum Dritten

 

Das zweite Hauptrennen der Herren Superbiker brachte ganz vorn keine neuen Erkenntnisse. Nachdem Nicolo Bulega vier Runden geführt hatte, übernahm Toprak Razgatlioglu wieder das Zepter und entschwand dem Rest des Feldes. Diesmal begnügte Razgatlioglu mit gut drei Sekunden Vorsprung im Ziel, wo er nun zehn Mal in Folge als Erster eintraf. Nicolo Bulega wurde Zweiter und sein Yamaha fahrender Landsmann Andrea Locatelli durfte nach langer Durststrecke als Dritter mal wieder aufs Podest.

Philipp Öttl stürzte in der zehnten Runde auf Platz 18 liegend.

 

Huertas' Siegesserie hielt, Schrötter gleich zu Rennbeginn im Pech

 

Zum Tagesabschluss gingen die Fahrer der Klasse Supersport zum zweiten Mal an diesem extrem heißen Rennwochenende auf die Strecke. Es gewann, wie am Vortag und zum sechsten Mal en suite, souverän der Spanier Adrian Huertas, diesmal vor den Italienern Stefano Manzi und Yari Montella, der sich im engen Kampf um den letzten Podestplatz knapp gegen den Vortagszweiten Valentin Debise aus Frankreich durchsetzte.

Marcel Schrötter hatte diesmal gleich im ersten Nadelöhr das Pech, dass er wegen des herumliegenden Motorrades eines von zwei unmittelbar vor ihm gestürzter Fahrer fast zum Stillstand kam und bis ans Ende des Feldes zurückfiel. Als 31. und Letzter setzte er seine Fahrt fort und kam nach großer kämpferischer Leistung noch bis auf Rang neun nach vorn.