Most / CZE. Mit 31.200 Zuschauern, davon ein nicht geringer Teil aus Sachsen, blieb der diesjährige Czech Truck Prix im Autodrom Most am vergangenen Wochenende leider etwas hinter den Zuschauerzahlen der Vorjahre zurück, was in erster Linie dem regnerischen Wetter am Sonntag geschuldet war. Diejenigen die waren bekamen aber erneut tollen Motorsport der Schwergewichte der Rennstrecke sowie ein insgesamt buntes und kurzweiliges Programm zu sehen. Im Mittelpunkt des Interesses standen natürlich die Race Trucks, die vier Rennen, zwei am Samstag und zwei am Sonntag, austrugen.
Kiss mit drei von vier möglichen Siegen
In deren erstem des fünften Rennwochenendes zur FIA European Truck Racing Championship (ETRC) 2023 feierte der als Tabellenleader aus Ungarn angereiste Norbert Kiss überlegen seinen zwölften Saisonsieg. Zweiter wurde der Meisterschaftszweite Jochen Hahn, doch wegen eines kleinen Vergehens wurde der sechsfache Truck-Europameister aus dem baden-württembergischen Altensteig mit einer Zeitstrafe belegt, sodass der 58-jährige Spanier Antonio Albacete als Zweiter und Jochen Hahn nur als Dritter zur Siegerehrung gerufen wurden.
Reverse Grid im zweiten Rennen
Für das zweite Rennen über elf Runden wurde, wie üblich, nicht die Startaufstellung gemäß des Trainings- bzw. Qualifikationsergebnisses vorgenommen, sondern das sogenannte Reverse Grid angewendet. Das bedeutet, dass der Sieger des ersten Rennens auf den achten Startplatz verbannt wird und der Achte die Pole Position einnehmen darf. Ebenso tauschen der Zweite und der Siebente, der Dritte und der Sechste sowie der Vierte und der Fünfte ihre Positionen.
Den Vorteil des besten Startplatzes nutzte der tschechische Lokalmatador Adam Lacko optimal aus und feierte unter dem Jubel seiner Landsleute auf den Rängen einen Start-Ziel-Sieg vor der 39-jährigen Stephanie Halm aus Herrenberg, ebenfalls in Baden-Württemberg, sowie dem Briten Jamie Anderson.
Rennsonntag fiel fast komplett ins Wasser
War der Samstag nur am Vormittag von Regen beeinträchtigt, fiel der Rennsonntag fast komplett ins Wasser. Das erste Rennen gewann Norbert Kiss erneut souverän, diesmal vor Adam Lacko und Jochen Hahn.
Im vierten und abschließenden Rennen demonstrierte Norbert Kiss seine aktuelle Vormachtstellung noch eindrucksvoller, indem er vom achten Startplatz aus acht Runden brauchte, um erneut in Führung zu gehen. Wegen nun einsetzendem Starkregen wurde dieses Rennen in der zehnten Runde abgebrochen und mit dem Stand der neunten Runde gewertet. Das bedeutete, dass Steffi Halm zum zweiten Mal an diesem Wochenende als Zweite an der Siegerzeremonie teilnehmen durfte. Dritter wurde diesmal Sascha Lenz aus Urmitz in Rheinland-Pfalz, der hinter Norbert Kiss und Jochen Hahn auch in der Meisterschaft bei noch drei ausstehenden Rennwochenenden auf dem dritten Platz rangiert.
Auch das Rahmenprogramm konnte sich sehen lassen
Mit dem europäischen Ableger der US-amerikanischen Tourenwagenserie NASCAR, der NASCAR Whelen Euro Series, den etwas abenteuerlich anmutenden Vehikeln der sogenannten EuroLegends sowie der historischen Formel-Rennserie Formel V war das Rahmenprogramm reichhaltig und wurde von den Fans auch dementsprechend gut angenommen.
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