Sachsenring. Der erste Schlagabtausch des Comebacks der Deutschen Tourenwagen Masters ist vollzogen. Am heutigen Freitag tummelten sich 27 Boliden der neuen, seit 2021 mit GT3-Sportwagen ausgetragenen "DTM" erstmals seit 2002 wieder auf dem Sachsenring. In zwei freien Trainings nahm man zunächst Tuchfühlung mit der kniffligen Berg- und Talbahn vor den Toren Hohenstein-Ernstthals auf.
Dabei geht es in der Profi-Rennserie allerdings selbst an einem Trainingsfreitag um weit mehr, denn dieser dient auch immer als eine Standortbestimmung für das, was am morgigen Samstag, dem 9. September, sowie am Sonntag (10.9.) kommen könnte. Dann werden bei einem im Wesentlichen identischen Ablaufplan jeweils ab 9:05 Uhr in einem 20-minütigen Qualifying die Startplätze für die 13:30 Uhr gestarteten Rennen ausgefahren. Diese dauern eine Stunde plus eine Runde, wobei die Pflichtboxenstopps aller Teilnehmer stets für zusätzliche Würze sorgen.
Top-Titelkandidaten ganz vorn dabei
Die schnellste Runde heute und zudem deutlich schnellere als in den Vorjahren beim ADAC GT Masters drehte mit dem Österreicher Thomas Preining in einem Porsche 911 GT3 R der aktuelle Tabellenzweite.
Hinter ihm landeten der Südafrikaner Kelvin van der Linde in einem Audi R8 LMS GT3 EVO II und der Tabellenleader Mirko Bortolotti in einem Lamborghini Huracan GT3 EVO 2 mit der identischen Zeit auf dem zweiten bzw. dritten Tagesrang. Obendrein fuhren beide diese in ihrer 18. fliegenden Runde, sodass das Ranking darauf beruhte, wer seine Zeit etwas früher in den ohnehin heißen Asphalt brannte. Und das war Kelvin van der Linde. Motorsport-Herz was willst du mehr?
Auffällig war, dass in beiden Trainingssessions, eine am späten Vormittag und eine am Nachmittag, schnelle Zeiten gefahren wurden. Während Thomas Preining, der übrigens der Sohn des ehemaligen Motorrad-Grand-Prix-Fahrers Andreas Preining ist, am Nachmittag marginal schneller fuhr als am Vormittag, resultierte der "Gleichschritt" von Kelvin van der Linde und Mirko Bortolotti aus der ersten Session.
Hinter dem Türken Ayhancan Güven in einem weiteren Porsche kamen Maro Engel in einem Mercedes-AMG GT3 und der Niederländer Thierry Vermeulen, der einen Ferrari 296 GT3 pilotiert, auf die Plätze fünf und sechs. Damit waren fünf der sechs involvierten Marken im Vorderfeld (nur die Fahrer mit BMW M4 GT3 schwächelten etwas) und deshalb gleich noch einmal die Frage: Motorsport-Herz was willst du mehr? Nun, das wird sich an den nächsten beiden Tagen zeigen.
Lokalmatadore mit Luft nach oben
Im einst ruhmreichen ADAC GT Masters treten an diesem Wochenende auf dem Sachsenring nur acht Fahrerpaarungen gegeneinander an.
Anders sieht es in der ADAC GT4 Germany aus, deren Starterliste nicht nur ebenfalls 27 Autos umfasst, sondern in der auch einige Lokalmatadore dabei sind. Allerdings lief es für sie heute ziemlich durchwachsen. Am besten lief es da noch für den Wahl-Leipziger David Jahn und Jannes Fittje aus dem thüringischen Langenhain, die in einem Porsche 718 Cayman GT4 RS CS in den beiden freien Trainings die Plätze sechs und zwölf belegten. Auch für das Duo Simon Connor Primm aus Großschirma und Jan Philipp Springob aus dem sauerländischen Olpe ging es mit ihrem Mercedes-AMG GT4 ein paar Plätze zurück, nämlich von zunächst Platz sieben auf die 14. Position. Die Gaststarter Steve Kirsch aus Chemnitz und Christopher Röhner aus Mülsen ließen im ersten Training mit ihrem BMW M4 GT4 des direkt am Sachsenring ansässigen Teams East-Racing Motorsport mit dem respektablen 17. Platz aufhorchen, doch im zweiten kamen sie nicht über die 24. Position hinaus.
Mit der umgekehrten Tendenz belegten der Spanier Marc de Fulgencio und Dennis Bulatov aus Köln vom Team BCMC Motorsport powered by EastSide Motorsport aus Oelsnitz im Vogtland, ebenfalls mit einem Mercedes, die Plätze 18 und 13.
Ebenso steigerten sich der Magdeburger Dominique Schaak und Philipp Gogollock aus Bad Homburg vom Team EastSide Motorsport aus Crimmitschau in einem weiteren Mercedes vom 25. auf den 16. Rang.
Wirklich ernst wird es für die genannten Rennklassen sowie die ebenfalls im Rahmenprogramm befindlichen Cups, den Porsche Carrera Cup Deutschland und den BMW M2 Cup, aber erst morgen und übermorgen.
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