Der FC Magdeburg hat nach vier Remis daheim nun auch die erste Heimpleite hinnehmen müssen. Gegen Hannover 96 unterlagen die Elbestädter am Sonntag vor 27.065 Zuschauern mit 0:3 (0:2) und verpassten den Sprung auf einen Aufstiegsplatz. Andreas Voglsammer (13. Minute/23.) und Håvard Nielsen (75.) trafen für die Gäste, die mit einem Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf auf Rang zwei vorrückten. Der FCN rutscht auf Tabellenrang neun ab.
"Es ist immer das Gleiche gegen Hannover. Wir wissen, was die machen, gut auf Standards und auf Konter gehen. Wir haben heute einfach nichts die Stabilität gehabt", sagte Magdeburgs Jean Hugonet.
Gegenüber der Niederlage in Hamburg kehrte Livan Burcu in die Startelf zurück, dazu verteidigte Philipp Hercher auf der Außenbahn, Daniel Heber rückte in die Dreierkette zurück. Die Partie begann mit dem Schweigen beider Fanlager in Gedenken an den 2016 unter nie vollständig geklärten Umständen verstorbenen FCM-Fan Hannes S. Im Anschluss waren es die Gäste, die schnell die Spielkontrolle übernahmen. Nach einer Ecke traf Voglsammer zur frühen Führung. 96 presste früh, der FCM wirkte im Spielaufbau hektisch und war zu ungenau.
Magdeburg wurde nur selten gefährlich - einen Freistoß von Xavier Amaechi parierte Ron-Robert Zieler zur Ecke (19.) - aus dem Spiel heraus gelang den Gastgebern nichts. Nachdem FCM-Torwart Reimann eine flache Eingabe über die Fäuste gerutscht war, staubte erneut Voglsammer zum 2:0 ab. Im Anschluss nahm sich Hannover etwas zurück, wartete nun auf Fehler der Gastgeber, während der FCM - weitestgehend vergeblich - Lücken in der 96-Abwehr suchte. Auch eine kleine Magdeburger Druckphase am Ende der ersten Halbzeit überstanden die Gäste unbeschadet, weil der FCM keine Gefahr in die Abschlüsse bekam.
Viel Hektik und wenig Präzision
Nach dem Seitenwechsel ergab sich schnell wieder das Bild aus der ersten Halbzeit: Magdeburg rannte an, wirkte aber ideenlos und ließ auch die gewohnte Präzision im Pass-Spiel vermissen. Die Gäste suchten ihrerseits die Entscheidung und kamen immer wieder über Standards gefährlich vors Magdeburger Tor. Insgesamt fehlte dem Spiel zunehmend das Tempo. Der FCM wirkte völlig ideenlos, während es Hannover mit der Führung im Rücken zunehmend ruhiger angehen ließ.
Nachdem die Magdeburger Hintermannschaft den eingewechselten Nielsen nicht vom Ball trennen konnte, erhöhte der Norweger auf 3:0 und entschied die Partie damit endgültig. Allen drei Gegentreffern waren nicht entschlossen geführte Zweikämpfe vorausgegangen, die die Magdeburger früh jede Siegchance nahmen. So hat das Team von Christian Titz eine Baustelle wieder eröffnet, die die Magdeburger eigentlich als geschlossen verbuchten.