Dresden. Sachsens Sozialministerium fördert aktuell die verstärkte Bejagung von Schwarzwild. Der Grund dafür liegt in der Afrikanische Schweinepest (ASP), einer Virusinfektion, die ausschließlich Wild- und Hausschweine betrifft. Sie verläuft fast immer tödlich und ist unheilbar. Im Freistaat wurde Ende Oktober 2020 das ASP-Virus erstmals nachgewiesen. Zwischenzeitlich gibt es 916 amtliche Nachweise in den Landkreisen Görlitz, Bautzen und Meißen. In diesen sächsischen Landkreisen soll nun verstärkt gejagt werden.
"Eindämmung nur über starke Reduzierung"
"Die Schwarzwildbestände sind der wichtigste Infektionsträger der Schweinepest. Deshalb müssen wir sie reduzieren, um so eine Ausweitung der Tierseuche zu bekämpfen und einen Übertritt auf Hausschweinbestände zu verhindern. Der Weg zur Eindämmung der Schweinepest und ihrer erfolgreichen Bekämpfung führt nur über die starke Reduzierung des sehr hohen Schwarzwildbestands in den Restriktionsgebieten", erklärt Sebastian Vogel, Staatssekretär im Sozialministerium und Leiter des ASP-Krisenstabs. "Wir sind froh, dass wir dafür mit dem Landesjagdverband Sachsen einen überaus fachkundigen Partner für einen jagdethischen Weg gefunden haben."
Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro
Für die Durchführung erhält der Landesjagdverband Sachsen e. V. bis zu 1,5 Millionen Euro. Dafür schafft der Verband die personellen Voraussetzungen, um die notwendige Anzahl von Jagden zu organisieren und durchzuführen. Dabei handelt es sich unter anderem um Drückjagden, die Fallenjagd, Erntejagden sowie Einzelansitze.
Förderfähig ist auch die Bereitstellung von Technik und Material, die für die Jagdausübung sowie die Bergung und Verwertung des erlegten Schwarzwilds unerlässlich sind. Dazu gehören unter anderem Drohnen, Drückjagdböcke, Desinfektionsmittel, aber auch Aufwandsentschädigungen für die teilnehmenden Jäger.
Projekt für ein Jahr geplant
Der Landesjagdverband Sachsen e.V. ist mit rund 4.300 Mitgliedern die mitgliederstärkste jagdliche Interessenvertretung im Freistaat Sachsen und im ASP-Gebiet zudem mit fünf regionalen Jägervereinigungen - Jagdverbände Bautzen, Niederschlesische Oberlausitz, Kamenz, Hoyerswerda und Oberlausitz - vertreten. Er wird die Maßnahmen auch in Kooperation mit den nicht in diesem Verband organisierten Jägerinnen und Jägern durchführen.
Das Projekt ist zunächst für ein Jahr geplant. Alle in diesem Projekt durchgeführten Maßnahmen werden ausschließlich in und mit privaten Jagdrevieren durchgeführt und unterliegen dem Jagdrecht. Die Sächsische Aufbaubank schafft zeitnah die Fördervoraussetzungen für den Start des Projektes.
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