In der diesjährigen Zeckensaison hat sich die Zahl der FSME-Fälle in Sachsen im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Wie aus den epidemiologischen Wochenberichten der Landesuntersuchungsanstalt (LUA) hervorgeht, wurden bis zum Stichtag 20. Oktober 48 Fälle der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 27 Fälle. Zecken sind laut Robert Koch-Institut (RKI) ab einer Temperatur von etwa sechs Grad aktiv.

Fast alle sächsischen Regionen sind inzwischen als Risikogebiet eingestuft. Ausnahmen bilden nur noch die Stadt Leipzig sowie die Landkreise Leipzig und Nordsachsen. Das RKI zählte 2023 bundesweit 475 FSME-Erkrankungen. Mit 99 Prozent sei die absolute Mehrzahl der Betroffenen nicht oder nicht ausreichend geimpft gewesen. 

Borreliose-Erkrankungen auf Vorjahresniveau

Bei der Borreliose bewegen sich Zahlen in Sachsen dagegen auf dem Niveau von 2023: Bislang wurden 1323 Fälle registriert, im Vorjahreszeitraum waren es 1331. Zuletzt seien nur noch wenige Erkrankungen dazugekommen. In den Frühlings- und Sommermonaten registrierte die Landesuntersuchungsanstalt dagegen jede Woche Dutzende neue Borreliose-Fälle.

Die Erreger können von Zecken übertragen werden. Borreliose kann unbehandelt zu Gelenk,- Herzmuskel und Nervenentzündungen führen. 

FSME beginnt mit grippeähnlichen Beschwerden, später sind auch Ausfälle im Nervensystem möglich. Gegen FSME gibt es Impfungen, während Borreliose mit Antibiotikum behandelt wird.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine FSME-Impfung für Menschen in den Risikogebieten, die mit Zecken in Kontakt kommen könnten. Die Impfquote lag in Sachsen 2022 bei 18,8 Prozent.

In den Risikogebieten sollte zudem bei Spaziergängen im Wald oder bei Streifzügen durch hohes Gras und Gebüsch möglichst langärmelige Kleidung getragen werden. Außerdem sollte man anschließend Kopf und Körper nach Zecken absuchen. Wer einen der kleinen Blutsauger findet, sollte ihn möglichst schnell entfernen.