Nürburgring. Auch am zweiten Renntag der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) auf dem Nürburgring gab es bei bestem Rennwetter (welch Wunder) aus sächsischer Sicht etliche Jubel-Momente.

Los ging es gleich beim ersten Rennen am Sonntag-Vormittag, welches den Piloten der IDM-Rahmenserie Pro Superstock 1000 vorbehalten war. Nachdem der Hohenstein-Ernstthaler Moritz Jenkner am Vortag als Vierter noch knapp am Podest vorbeischrammte, setzte er sich beim zweiten Lauf umgehend an die Spitze des Feldes und fuhr der Konkurrenz davon. Am Ende seiner überlegenen Solo-Fahrt hatte er im Ziel rund 8,5 Sekunden Vorsprung auf den als neuen Meister feststehenden Ungarn Soma Görbe. Mit seinem ersten Pro-Superstock-Sieg überhaupt hat Moritz Jenkner vorm Finale vom 20. bis 22. September in Hohenstein-Ernstthals Partnerstadt Hockenheim nun sehr gute Chancen, den Vize-Titel einzufahren. Der weitere Karl-May-Städter Paul Fröde belegte mit seiner Honda im gleichen Rennen diesmal inmitten einer regelrechten BMW-Armada den guten vierten Platz. Am Samstag okkupierte er noch den siebenten Rang. Der Lunzenauer Freddie Heinrich schied mit technischen Problemen vorzeitig aus.

Diesmal drei plus ein Sachse in der Top-Klasse

Einen sächsischen Podestplatz gab es auch im anschließenden ersten Rennen der Top-Kategorie IDM Superbike zu feiern, und zwar durch den Krostitzer Toni Finsterbusch. Das Rennen gewann der Ukrainer Ilya Mikhalchik vor dem Esten Hannes Soomer, womit Mikhalchik einen großen Schritt in Richtung vorzeitigem Titelgewinn machte. Diesen Tat er dann schließlich im zweiten IDM-Superbike-Rennen nur wenige Stunden später mit dem zweiten Rang hinter Hannes Soomer. Toni Finsterbusch mischte wieder lange Zeit in der Spitzengruppe mit, musste sich diesmal aber mit Platz vier hinter Soomer, Mikhalchik und dem Italiener Lorenzo Zanetti begnügen.

Der IDM-Superbike-Rookie Kevin Orgis aus Arnsdorf sammelte mit den Plätzen zwölf und zehn in beiden Rennen ordentlich Punkte, was dem weiteren Hohenstein-Ernstthaler Max Enderlein nur im zweiten Rennen gelang. Im ersten stürzte er in der Anfangsphase und riss einen weiteren Fahrer mit ins Verderben, wofür er mit einem sogenannten "Long-Lap-Penalty" in Rennen zwei bestraft wurde. Mit diesem sowie einem verdrehten Lenkerstummel kam er nicht über den unbefriedigenden 15. Platz hinaus. Unmittelbar vor ihm überquerte Moritz Jenkner die Ziellinie, der sich zu Trainingszwecken zusätzlich in die IDM Superbike eingeschrieben hatte. Den ersten Superbike-Lauf musste er noch auslassen, da dieser unmittelbar nach seinem Pro-Superstock-Rennen angesetzt war. Mit frischen Kräften ließ er am Nachmittag vier regelmäßige Superbiker hinter sich, sieben weitere sahen keine Zielflagge, wurden also im Ranking ebenfalls hinter dem noch bis zum 9. September 23-Jährigen notiert.

Exil-Sachse glänzte erneut

Zwei sächsische Hoffnungsträger hatten wir in der IDM Supersport am Start. Der Dresdner Lennox Lehmann und Marvin Siebdrath aus Wiildenfels standen beide in diesem Jahr schon auf dem Podest, doch dem war diesmal leider nicht so. Während Lennox Lehmann an einem für ihn schwierigen Wochenende mit den Plätzen fünf und sechs jeweils das temporäre Maximum herausholte, schied Marvin Siebdrath in beiden Läufen per Sturz aus.

Der einst in Neukirchen/Pleiße und heutzutage im thüringischen Mattstedt beheimatete Phillip Tonn hatte am Samstag in der kleinen Supersport-Klasse, der IDM Supersport 300, den dritten Saisonsieg in Folge gefeiert. Am Sonntag musste er sich im zweiten ebenso engen Rennen mit vier Fahrern an der Spitze mit Platz drei begnügen.

Ein weiterer Sieg und ein weiteres Podest in den weiteren Cups

Die Piloten und eine Pilotin des Northern Talent Cup (NTC) waren auf dem Nürburgring das letzte Mal 2024 im Einsatz. Nachdem der Lichtenauer Richard Irmscher am Samstag als Zweiter auf dem Podest stand, setzte er am Sonntag noch einen drauf und enterte als Rennsieger die oberste Stufe des Podests. Anina Urlaß aus Hohndorf bei Stollberg wurde in einer neun Fahrer umfassenden Spitzengruppe, wie tags, zuvor Vierte. Der Plauener Ben Wiegner steigerte sich um vier Plätze und wurde guter Zehnter.

Das erste Rennen des KTM Junior Cup hatte am Samstag Smilla Göttlich aus Eibau für sich entschieden. Im zweiten raste sie nach anfänglichem Rückstand zur Spitzengruppe als Zweite erneut aufs Podest. Luna Köckritz aus Lauterbach bei Großenhain wurde Zehnte und Amy Zmarzly aus Lichtenstein sowie Anina Urlaß´ älterer Bruder Phil belegten die Plätze 13 und 14.