Plant ihr auch gerade, euch eine kleine bellende Knutschkugel zuzulegen? Aber Vorsicht: Augen auf beim Welpenkauf! Veterinäre geben euch hier wertvolle Anschaffungstipps. Hintergrund ist die rasant gestiegene Nachfrage nach flauschigen Vierbeinern in der Corona-Pandemie mitsamt unseriösen Angeboten.
Corona-Einschränkungen führen zu menschlicher Einsamkeit
Kontaktbeschränkungen und Homeoffice fördern menschliche Einsamkeit. So wuchs die Zahl in Deutschland gehaltener Hunde im Coronajahr 2020 um fast eine Million. Dieser riesige Bedarf lässt sich nicht nur über Hobbyzüchter oder Tierheimhunde decken: Es boomt der Welpenhandel mit Tieren zweifelhafter Herkunft!
Lebensbedrohliche Krankheitszustände
"In den Veterinärämtern häuften sich Beschwerden argloser Hundekäufer, die kurze Zeit nach dem Erwerb des neuen Haustieres mit verschiedenen, teils lebensbedrohlichen Krankheitszuständen ihrer Lieblinge konfrontiert wurden", heißt es in einer Medieninformation aus dem Burgenlandkreis (BLK) im benachbarten Sachsen-Anhalt.
Hundetrainer bieten Begleitservice an
Wie vermeidet ihr also böse Überraschungen? Lange vor der tierischen Anschaffung solltet ihr euch rassenabhängig über die Ansprüche eines Hundes, sprich Haltung, Pflege und tägliche Beschäftigung informieren. Diese Basics gilt es dann mindestens für die nächsten zehn Jahre durchzuhalten. Tiere sind eben Lebewesen. Und krank werden sie auch schonmal. Anfängern raten Fachleute, zum Welpenkauf jemanden mit Erfahrung mitzunehmen. So mancher Hundetrainer würde Begleitservice anbieten, so der Hinweis.
Das Geschäft mit dem Mitleid
Der Welpenpreis ist offenbar schon lange kein Qualitätsmerkmal mehr. Oft spielen bei der Kaufentscheidung starke Gefühle mit. Hunde mit Handicap werden dabei aus Mitleid zu normalen Konditionen gehandelt. "Ist der Wunsch nach einer gewissen Rasse mit bestimmtem Geschlecht und seltener oder stark nachgefragter Farbe sehr groß, sind Kaufsummen im mittleren vierstelligen Bereich keine Seltenheit", informiert die BLK-Pressestelle. Die Warnung der Fachleute: Seid bei der Besichtigung von Welpen besonders aufmerksam, wenn es sich um Angebote aus Online-Portalen handelt - vermeidet Spontankäufe!
Kranke Fellis als schlechtes Zeichen
Weitere Kriterien: Prüft bei eurer Besichtigung, ob Haltungsbedingungen von Hündin und Welpen nach tiergerechter, liebevoller Aufzucht aussehen. Ist das Muttertier da, sind keine weiteren Rassen und Würfe im Haus? Sind die Welpen neugierig und an ihrer Umgebung interessiert? Die kleinen Fellkugeln sollten vor allem gesund aussehen, also keine kahlen Hautstellen, Augenausfluss, Durchfall, aufgedunsene Bäuche oder Husten haben.
"Reinrassiges" nur mit Ahnentafel
Last but not least: Kennt der Züchter die charakterlichen Besonderheiten seiner Zöglinge? Möchte er wissen, wie ihr zukünftiges Zuhause aussieht? Lässt er euch in Ruhe den passenden Vierbeiner finden? Wurden die süßen Kleinen nachweislich einem Tierarzt vorgestellt, regelmäßig entwurmt und mindestens in der der achten Lebenswoche gegen Parvovirose, Staupe, Leptospirose und Hcc geimpft? Für eine gute Bindung solltet ihr "euren Welpen" ab der vierten Lebenswoche übrigens auch regelmäßig besuchen dürfen. Als "reinrassig" deklarierte Tiere müssen zudem eine Ahnentafel von einem Zuchtverein im Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) aufweisen!
All diese Tipps findet ihr auf der Homepage des Burgenlandkreises: https://www.burgenlandkreis.de/de/tierschutz-tierseuchenbekaempfung-und-futtermittelueberwachung.html
Und im Zweifel: Finger weg von unseriösen Züchtern - jeder Mitleidskauf kranker Welpen hält solches Tierleid aufrecht.
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