Riesa. Viel Bewegung in den Betrieben der sächsischen Ernährungswirtschaft. Während für das Tiefkühlwerk von Frosta in Lommatzsch der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ein Tarifvertrag zur Lohnangleichung West gelungen ist, fand bei der Cargill Ölmühle Riesa ein erster Warnstreik statt.
Monatslohn deutlich erhöht
Die Beschäftigten des Tiefkühlwerkes in Lommatzsch können sich freuen. Sie haben es geschafft. Mit der Lebensmittelgewerkschaft NGG ist es ihnen gelungen für den Standort Lommatzsch einen Tarifvertrag zur Lohnangleichung West durchzusetzen. Für Facharbeitskräfte erhöhen sich die Monatslöhne zunächst um 587 Euro. Die Erhöhung kommt in Stufen bis zum 1.Oktober 2024. Zum 1. Januar 2025 erfolgt dann die endgültige Lohnangleichung West auf das Niveau des Standortes Bobenheim in Rheinland-Pfalz. Dazu kommt eine Inflationsprämie von 500 Euro.
Anlagen stehen still
Die Beschäftigten der Ölmühle Riesa des amerikanischen Nahrungsmittelkonzerns Cargill legten dagegen am Mittwoch in einem ersten vierstündigen Warnstreik die Arbeit nieder. Sie warten auf ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite. Sie fordern eine Erhöhung der Monatslöhne um 500 Euro im Monat. In der Ölmühle standen die Anlagen still.
"Frosta zeigt wie es geht"
"Die Beschäftigten des Elbtal-Tiefkühlwerkes haben die Angleichung mehr als verdient. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit wird jetzt dort endlich Realität. Auch bei der Ölmühle muss jetzt Bewegung stattfinden. Ansonsten steuern wir wieder in längere Streiks wie in der letzten Tarifrunde. Beschäftigte 2. Klasse und Niedriglohn Ost muss Geschichte sein. Auch andere Unternehmen müssen die Zeichen der Zeit erkennen", erklärt Olaf Klenke von der NGG Ost. In weiteren Betrieben der sächsischen Ernährungsindustrie stocken derzeit die Tarifverhandlungen. Dazu gehört der Saftproduzent und die Edeka-Tochter Sonnländer in Rötha, die Margarinefabrik Dresden und das Teiglingswerk Dommitzsch, die beide dem belgischen Nahrungsmittelunternehmen Vandemoortele gehören sowie das Tütensuppenwerk Auerbach von Unilever. Die nächste Verhandlung findet bis auf Ausnahme für Unilever am 3. Februar statt. Seitens der Arbeitgeber gibt es für Unilever noch keine Terminbestätigung.
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