Eine gewaltige Unwetterfront zog am Abend und in den Nachtstunden über Sachsen hinweg. Die Wetterdienste warnten vor extremen Unwettern.

 

Unwetterfront formierte sich im Dreiländereck

Gegen 23 Uhr formierte sich eine Unwetterfront im Dreiländereck: Bayern, Thüringen und Sachsen und zog unter Intensivierung nach Osten hinweg. Eine sogenannte Superzelle war in der riesigen Gewitterfront eingebettet und beschäftigte den Erzgebirgskreis nachfolgend. Die Wolken hingen sehr tief und rotierten - es bestand akute Tornadogefahr. Als es dunkel wurde, gab es eine nie dagewesene Blitzfrequenz, welche selbst erfahrene Stormchaser erstaunnen ließ. Mit bis zu 100 Blitzen pro Minuten wurde die Nacht taghell. Gegen 23 Uhr folgte dazu ein Downburst mit Hagel.

 

Wassermassen im Erzgebirge

In Annaberg-Buchholz fluteten die Wassermassen zahlreiche Straßen, Gullydeckel wurden herausgehoben. Das Sehmatal und die Gemeinde Crottendorf traf es besonders heftig. In Crottendorf mussten Gebäude mit Sandsäcken geschützt werden, da der Dorfbach gefährlich anstieg. In Sehmatal-Neudorf liefen Keller voll. Die Feuerwehren waren hier die komplette Nacht im Einsatz.

 

Blitzspektakel im Leipziger Land

Im Gegensatz dazu war es im Leipziger Land bis auf ein Blitzspektakel und umgeleiteten Flugzeugen weitgehend ruhig.

 

Vollgelaufene Unterführung führte zu misslichen Lage in Dresden

Auch die Dresdner Berufs- und Freiwillige Feuerwehr musste zahlreich zum Einsatz ausrücken. Bis heute Morgen 6 Uhr wurde sie insgesamt 35 Mal alarmiert. Immer wieder konnte das Regenwasser nicht abfließen. Dadurch liefen Unterführungen, Keller und Tiefgaragen voll. So füllte sich die Bahnunterführung an der Würzburger Straße mit Wasser. Ein PKW BMW war in die mit Wasser gefüllte Senke gefahren. Die Feuerwehr befreite den Autofahrer und seinen Wagen aus der misslichen Lage. Der durch Laub und Unrat verstopfte Straßenabfluss unter der Brücke wurde gereinigt, so dass das Wasser in der Folge abließen konnte.

Mit weiteren Einsätzen ist zu rechnen

Sechs Mal erfolgte der Notruf aufgrund umgestürzter Bäume. Mehrere Personen mussten gerettet werden, weil sie von Wassermassen eingeschlossen waren. Verletzt wurde bei allen wetterbedingten Einsätzen niemand. Die Feuerwehr Dresden rechnet im Verlauf des Tages mit weiteren Einsätzen, da erfahrungsgemäß erst bei Tageslicht das Ausmaß einiger Schäden ersichtlich wird.