Gleich fünf sächsiche Weihnachstmärkte fallen nun komplett aus! Darüber informierten heute aus Nordsachsen die Bürgermeister der Städte Bad Düben, Delitzsch, Eilenburg und Taucha in einer gemeinsamen Erklärung. Und die Sachsenstadt Brandis verzichtet auf ihre Schlossweihnacht.
Die Stadtchefs aus Nordsachsen sahen sich angesichts rasant steigender Corona-Infektionszahlen im Landkreis Nordsachsen und der ab Freitag erwarteten Überlastungsstufe im Freistaat Sachsen "schweren Herzens" gezwungen, die beliebten Advents- und Weihnachstmärkte für die Saison ersatzlos zu streichen. Auch die sächsische Corona-Schutzverordnung - gültig ab Montag - spielte bei dem traurigen Schritt eine Rolle.
Ihre Entscheidung sei ihnen vor allem wegen der weit fortgeschrittenen Vorbereitungen in den Städten, den Interessen der Händler sowie der Vorfreude der Bürger und Gäste "sehr schwergefallen", betonte das Quartett. Die vier Unterzeichner holten weiter aus: "Die von Frau Köpping in der Kabinettspressekonferenz angekündigten Auflagen für Weihnachtsmärkte - 2G für Verweilzonen unabhängig von der Gästezahl - machen es uns unmöglich, diese Märkte durchzuführen".
Gesundheit der Bevölkerung hat Priorität
Kontrollaufwand und Einteilen der Gäste in Geimpfte, Genesene und Sonstige ließen "geordnete Veranstaltungen" nicht zu, erklärten sie. Für alle vier Bürgermeister steht vor allem aber auch die Gesundheit der Bevölkerung sowie eine Offenhaltung von Schulen und Kindergärten an erster Stelle.
"Da das Infektionsgeschehen immer mehr zunimmt und in Folge die Belegung der Krankenhäuser bereits Kapazitätsgrenzen erreicht hat, ist eine Absage der Veranstaltungen unter den gegebenen Voraussetzungen die einzig verantwortbare Entscheidung", erklärten die Bürgermeister. Wegen der Größe ihrer Städte seien Veranstaltungen unter 2 G-Voraussetzungen, also mit Zutritt nur für Genesene und Geimpfte, keine Alternative.
Brandiser Schlossweihnacht gekippt
Auch der Bürgermeister vom sächsichen Brandis, Arno Jesse, meldete sich heute zu Wort - die Schlossweihnacht fällt aus. "Gern hätte der Stadtverein Brandis, unterstützt
von der Stadtverwaltung erstmals zur Brandiser Schlossweihnacht in den Schlosspark eingeladen", hieß es in einer Pressemitteilung. Doch gingen die
Neuansteckungen speziell in Sachsen und auch im eigenen Landkreis "senkrecht nach oben". Dementsprechend nähmen schwere Krankheitsverläufe und auch Todesfälle zu.
In der gültigen Sächsischen Corona-Schutzverordnung werde dem Veranstalter theoretisch zwar das Recht eingeräumt, selbst in der Überlastungsstufe Weihnachtsmärkte mit bis zu 1.000 Besuchern abzuhalten, so Arno Jesse weiter. "Bei drastisch steigenden Infektionszahlen ist es jedoch nicht zu verantworten, die Bürger durch große Menschenansammlungen einer erhöhten Infektionsgefahr aussetzen", betonte er.