Hotels, Ferienwohnungen und Ferienhäuser sind weiterhin vom harten Kurs der Bundesregierung betroffen. Wie zur letzten Bund-Länder-Schalte beschlossen, bleiben Angebote der Beherbergung bis einschließlich 28. März geschlossen. Ein Osterurlaub 2021 steht also wie bereits im Vorjahr wieder auf der Kippe. Und selbst wenn es für Betreiber von Hotels, Ferienwohnungen und Co. Zur nächsten Konferenz Ende März ein "Go" gibt, bleiben ihnen nur wenige Tage, um - beispielsweise bei der Personalfrage - reagieren zu können. Kanzleramtschef Helge Braun zeigte sich mit Blick auf Ostern kürzlich jedoch skeptisch. Er gehe davon aus, dass man ab Pfingsten, also erst Ende Mai, deutlich entspannter über Reisen und Freizeit reden könne. Braun wies darauf hin, dass das Thema Reisen kompliziert sei, weil sich das Coronavirus durch die Mobilität der Menschen verbreite. Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte zuletzt dem Osterurlaub bereits eine Absage erteilt.
Urlaub nur mit Negativtest und Nachverfolgung per App?
Andere Bundesländer machen jedoch Hoffnung: Sie wollen Reisen zu Ostern ermöglichen und stellen trotz der Befürchtungen einer dritten Welle bereits Öffnungen in Aussicht. So hat sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther in den vergangenen Tagen optimistisch für eine Öffnung zu Ostern gezeigt. Er lehne es ab, den innerdeutschen Osterurlaub abzusagen. "Warum sollen die Menschen an Ostern nicht in Hotels und Ferienwohnungen sein können - unter der Voraussetzung eines aktuellen Negativtests und einer Nachverfolgung über Apps?". Lösungen in diesem Bereich zu finden sei auch ein Gebot des Respekts der Branche und den Menschen gegenüber, die dort arbeiten.
Küstenländer planen Sonderweg
Der Tourismusverband im benachbarten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern schlägt sogar vor, dass sich beide Küstenländer für einen gemeinsamen Sonderweg zusammentun. Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, arbeite die Branche weiter auf einen Neustart hin. "Wir können ja nicht erst am 22. März anfangen", sagt Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Tourismusverbandes. Für Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hänge eine Öffnung der Beherbergungsbetriebe von der Entwicklung des Inzidenzwertes ab, der landesweit unter 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche liegen muss. "Es wäre für uns alle sehr schön, wenn es gelingt, dass man wenigstens zu Ostern wieder im eigenen Land ein paar Tage Urlaub machen kann." Die gute Nachricht: Die Landkreise Vorpommern-Rügen und Mecklenburgische Seenplatte sowie die Stadt Rostock liegen zumindest schon unter der Marke von 50 (Stand: 10. März 2021).
Und wie siehts im Süden Deutschlands aus?
Ostern am Ufer des Bodensees flanieren oder sich im Schwarzwald kulinarisch verwöhnen lassen, im Allgäu entspannen oder in der Alpenregion wandern gehen - das wäre doch mal wieder was! Doch im Gegensatz zu den Kollegen im Norden, bleiben Tourismusvertreter in Bayern und Baden-Württemberg eher skeptisch, was den Osterurlaub angeht. "Ostern geht's noch nicht los", sagte etwa Michael Braun von Ostbayern Tourismus auf der Pressekonferenz der aktuellen Internationalen Tourismus-Börse (ITB) Berlin. "Rechnet lieber mit Pfingsten. Die Betriebe brauchen eine Vorlaufzeit von drei, vier Wochen, wir wollen keinen Schnellschluss", fügte er an. Wichtig sei, dass die Bundesländer einheitlich handelten, appellierte der Chef des TVB Allgäu/Bayerisch Schwaben, Bernhard Joachim.
Dann eben Ostern auf Mallorca
TUI Deutschlandchef Marek Andryszak stellte bereits einen Tag vor Beginn der virtuellen Tourismusmesse noch im März Flüge nach Mallorca oder auf griechische Inseln in Aussicht. Grund: Der Inzidenzwert auf den Balearen liege um die 30, da müsse in den nächsten Wochen die Reisewarnung fallen. Im April könnten dann die Kanaren folgen, je nach Inzidenz ab Mai dann auch Zypern und die Türkei. Allgemein sei derzeit ein guter Zeitpunkt, um den Urlaub zu buchen: "Die Nachfrage ist noch gering, die Preise sind noch niedrig, die Stornobedingungen kulant." Auf der Internetseite des Auswärtigen Amts heißt es übrigens: Für Länder, bei denen sowohl das Infektionsgeschehen gering ist als auch uneingeschränkte Reisemöglichkeiten bestehen und keine sonstigen Gründe dagegensprechen, wird die Reisewarnung aufgehoben und zu besonderer Vorsicht geraten.