Im Industriepark Schwarze Pumpe (ISP) nördlich von Hoyerswerda wurden heute die erweiterten Industrieklärwerke sowie ein neues Wasserwerk in Betrieb genommen. Die Investition in Höhe von 70 Millionen Euro war für die Ansiedlung bzw. Erweiterung von Unternehmen im ISP erforderlich. Nun hat der Industriepark mit seinem Klärwerk eine Abwasserreinigungskapazität, die mit derjenigen von Dresden vergleichbar ist.
Gesamtinvestitionsvolumen von fast 28 Millionen Euro
Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung Thomas Schmidt: "Schwarze Pumpe ist ein Anker für den Strukturwandel. Hier werden die entscheidenden Weichen für die Zukunft des Lausitzer Reviers gestellt." Im Juni 2022 wurde ein erster Projektvorschlag des ISP mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von fast 28 Millionen Euro für eine Förderung ausgewählt. Eine zweite Investition in Höhe von weiteren knapp neun Millionen Euro wird aktuell für den 4. Regionalen Begleitausschuss im November 2022 vorbereitet.Weitere Angebote sollen durch die eingerichteten Maßnahmen der Standortentwicklung geschaffen werden. Durch Neuerschließung bzw. Revitalisierung sollen Flächen, Quartiere, Gebäude und Anlagen für zukunftsfähige Wirtschaftszweige ausgebaut und künftige Ansiedlungen vorbereitet werden.
Kohleausstiegsdatum im Jahr 2038
"Für das Gelingen des Strukturwandels ist es extrem wichtig, dass die vom Bund getroffenen Zusagen für den Kohleausstieg und den Strukturwandel weiter Bestand haben. Das gilt besonders für den Kohlekompromiss mit dem Ausstiegsdatum im Jahr 2038", betonte der Minister. Erst wenn das Ergebnis einer energiewirtschaftlichen Überprüfung vorliege, könne überhaupt über einen vorgezogenen Kohleausstieg diskutiert werden. Staatsminister Schmidt: "Die Sicherheit der Energieversorgung ist zentrale staatliche Aufgabe und von vitaler Bedeutung für viele Bürgerinnen und Bürger. Sie muss gewährleistet bleiben. Sie ist eine Grundlage für Wissenschaft, Wertschöpfung und Wachstum - nicht nur in der Lausitz, sondern auch darüber hinaus." Notwendig seien auch Fortschritte beim Ausbau der Infrastruktur. Gerade der Bahnausbau gehe noch nicht voran.
Förderung von weichen Standortfaktoren
"Es geht beim Strukturwandel auch darum, die heutigen Braunkohleregionen lebenswert zu gestalten und entsprechende Angebote zu schaffen, damit die Attraktivität steigt", so der Regionalentwicklungsminister. Deshalb sei es sinnvoll, sogenannte "weiche Standortfaktoren" zu fördern, sowie Bereiche wie Kultur und Gesundheit mit in den Fokus zu nehmen." Hier muss der Bund dringend nachbessern, damit die Mittel auch tatsächlich in vollem Umfang für den Wandel in den Regionen genutzt werden können", so der Minister abschließend.
erschienen am 28.09.2022