Dresden. Die Polizei in Dresden bereitet sich am Ostersamstag auf einen größeren Polizeieinsatz vor. In den sozialen Netzwerken wurde zu verschiedenen Versammlungen in Dresden aufgerufen. Neun Autokorsos waren am Vormittag in Richtung Dresden gestartet. Die Abschlusskundgebung an der Marienbrücke wurde jedoch von den Gerichten verboten. Gegen 14 Uhr wollen sich zudem hunderte Menschen zu einem Spaziergang am Theaterplatz versammeln. Die Polizei ist daher mit zahlreichen Beamten in Dresden im Einsatz. Eine erste genehmigte Kundgebung der Seebrücke Dresden anlässlich der internationalen Woche gegen den Rassismus findet am Schlossplatz statt.
Update, 16.45 Uhr: Immer wieder versuchen kleinere Gruppen "spazieren" zu gehen. Bis jetzt konnte die Polizei die Personen einkesseln. Am Terrassenufer kam es nach ersten Informationen zu einer Schlägerei zwischen Querdenkern und der Antifa. Einige Querdenker konnten flüchten, die Polizei konnte einen Täter stellen.
++ Polizeiliches Update, 17.45 Uhr ++
Heute führte die Polizeidirektion Dresden einen Einsatz durch. Hintergrund waren mehrere angezeigte Autokorsos sowie Aufrufe aus der sogenannten "Querdenkerszene" in den sozialen Netzwerken, die auf eine Protestaktion am Theaterplatz abstellten. Hinzu kam eine angezeigte Versammlung unter dem Motto "Klar statt Querdenken" am Theaterplatz.
Im Verlauf des Vormittages starteten Autokorsos mit insgesamt etwa 170 Fahrzeugen in neun verschiedenen sächsischen Städten. Die Korsos wurden von der Verkehrspolizei begleitet und lösten sich in Dresden auf. Eine ursprünglich geplante Abschlusskundgebung an der Pieschener Allee war von der Versammlungsbehörde verboten worden und fand nicht statt.
Am frühen Nachmittag startete die angezeigte Versammlung unter dem Motto "Klar statt Querdenken" am Theaterplatz. An der Kundgebung nahmen mehrere Dutzend Menschen teil. Sie verlief störungsfrei.
Aufgrund der Aufrufe aus der sogenannten "Querdenkerszene" waren Einsatzkräfte der Polizei bereits seit den Morgenstunden im Stadtgebiet verstärkt präsent - insbesondere am Theaterplatz. Personen, die augenscheinlich auf dem Weg zur Protestaktion waren, wurden gezielt angesprochen und weggeschickt.
Darüber hinaus behielten die Einsatzkräfte das Stadtzentrum im Blick. Dabei stellten sie eine siebzehnköpfige Personengruppe im Bereich der St. Petersburger Straße fest. Sie erhielten Anzeigen wegen des Verstoßes gegen die Sächsische Corona-Schutz-Verordnung. Gegen 16.20 Uhr kam es zu einer Auseinandersetzung unterhalb der Carolabrücke. Dabei wurde ein
Jugendlicher (17) leicht verletzt. Polizeibeamte nahmen zwei deutsche Tatverdächtige (26, 31) vorläufig fest. Gegen sie wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Im Verlauf des Einsatzes fertigten die Beamten insgesamt 47 Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstößen gegen die Sächsische Corona-Schutz-Verordnung. Zudem wurde gegen einen Deutschen (54) ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet. Insgesamt waren ca. 750 Polizisten im Einsatz.