Dahlen. Am kommenden Sonntag kehrt der MSC Dahlen e. V. im ADAC endlich wieder auf die Bühne der Prädikats-Veranstalter zurück. An jenem 27. März kommen die besten deutschen Enduro-Piloten sowie internationale Gäste in die zwischen Wurzen und Riesa gelegene Heide-Stadt, um pünktlich 8:00 Uhr ab dem Dahlener Marktplatz um Punkte zur Int. Deutschen Enduro Meisterschaft (DEM) zu kämpfen. Der Andrang seitens der Aktiven ist groß, doch der WM-gestählte Verein kann maximal 320 Fahrer der verschiedenen Hubraum- und Meisterschaftsklassen auf die Strecke lassen. Eine Zahl, die kurz vor offiziellen Nennschluss fast erreicht war.
Zuletzt zwei Mal Pech
Nach dem grandiosen Premieren-Lauf zur Enduro-Weltmeisterschaft 2019 in und um Dahlen sollte es im März 2020 mit einem weiteren DEM-Rennen weitergehen. Doch nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie gehörte der MSC Dahlen zu jenen Veranstaltern, die es auf Grund der weit fortgeschrittenen Vorbereitungen mit einer Absage am härtesten traf.
Auch 2021 war eine Durchführung der Kult-Veranstaltung angedacht, aber letztlich nicht möglich. Doch dieses Jahr ist alles okay. "Wir waren als Verein zwar auch die letzten beiden Jahre nicht komplett untätig, zum Beispiel im Rahmen der Möglichkeiten im Nachwuchsbereich, konnten aber leider unsere jährliche Großveranstaltung nicht durchführen. Nun freuen wir uns umso mehr aufs Comeback der DEM bei uns", frohlockt der Clubvorsitzende Lars Scholz im Vorfeld der erst jetzt stattfindenden "Int. 26. ADAC Geländefahrt Rund um Dahlen".
An Erfolge anknüpfen
Mit viel Selbstvertrauen und großem Erfolgshunger gehen die seit Jahren Hauptrollen besetzenden Sachsen bei ihrem Heimspiel an den Start. Allen voran Luca Fischeder aus Geringswalde, der beim Saisonauftakt Anfang des Monats als bester Deutscher in der klassenübergreifenden Championatswertung sowie auch in der größten Hubraumklasse E3 nur dem schwedischen Ex-Motocross-Profi Filip Bengtsson den Vortritt lassen musste. Unterstützung oder Konkurrenz bekommt er in der E3 von Florian Görner aus Scharfenstein.
Extrem viel Spannung dürfte wieder die kleinste Hubraumklasse der DEM, die E1, bieten. In dieser hatte in Tucheim der 2021er-Meister Yanik Spachmüller die Nase knapp vor den beiden mehrfachen Champions Andreas Beier aus Krumhermersdorf sowie Eddi Hübner aus Penig. Kevin Nieschalk aus Marienberg wurde Fünfter.
In der "Mittelklasse" E2 fuhr der Zschopauer Nick Emmrich auf den vierten Platz und Patrick Irmscher aus Schweikershain auf Rang elf.
Vom DMSB-Enduro-Cup in die DEM ist in diesem Jahr Danny Richter aus Krumhermersdorf aufgestiegen. Er startete mit einem neunten Platz in der E3 in die Saison.
In der Junioren-Klasse landete Karl Weigelt aus Drebach auf der fünften Position.
Zwei Sonderprüfungen pro Runde
Gefahren werden die zwei östlich und westlich von Dahlen gelegenen Schleifen mit den Highlights Dahle-Durchfahrt bei Sörnewitz sowie die Schlammlöcher bei Schöna, Lampertswalde/Mahlsen und Dreieichen/Krautgarten.
Auf Zeit geht es für die Teilnehmer wieder auf den beiden traditionellen Sonderprüfungen am Dahlener Burgberg sowie im Steinbruch Meltewitz.
Während die DEM-Piloten vier Runden und somit insgesamt acht Sonderprüfungen fahren, absolvieren die Pokal-Klassen deren drei und die Senioren sowie Damen nur zwei. Demzufolge werden die ersten Fahrer bzw. Fahrerinnen ab 14:30 Uhr im Ziel, ebenfalls auf dem Marktplatz von Dahlen, erwartet. Ab 16:30 Uhr dürfte dann die DEM-Spitze hier eintreffen und im Anschluss findet an der zentralen Stelle auch die Siegerehrung statt.
Der Vorverkauf der Eintrittsbändchen für die Sonderprüfungen, der Programmhefte sowie der noch nicht ganz ausverkauften Vereinschroniken "RUND UM DAHLEN - von der Leistungsprüfungsfahrt zur Enduro-Weltmeisterschaft" erfolgt am Samstag, dem 26. März, ab 12:00 Uhr ebenfalls auf dem Marktplatz.
Der Eintritt kostet für alle Personen ab 14 Jahre einmalig drei Euro.
Die Sonderprüfungen sind wieder auf dem Dahlener Burgberg (Cross-Test) sowie im Steinbruch Meltewitz (Enduro-Test). Natürlich erfolgt eine Kassierung auch vor Ort, doch um eventuelle Wartezeiten zu vermeiden, empfiehlt der Veranstalter zumindest den Fans aus der Region, den Samstagnachmittag zu nutzen.
Ein Abstecher zum Dahlener Marktplatz macht aber auch insofern Sinn, weil dort am Samstagnachmittag die technische Abnahme der Wettbewerbsmotorräder durchgeführt wird und es somit schon einiges zu sehen gibt. Wenn sich der Parc Fermé dann allmählich füllt, gibt das auch immer ein nicht nur für Fotografen imposantes Bild.
Neuer Service beim Livetiming
Ein neuer Service für die Fans ist der auf die Eintrittsbändchen aufgedruckte QR-Code fürs Livetiming. Dazu sagt Lars Scholz: "Wir denken, dass das eine einfache und schöne Sache ist. Wir haben es schon mehrfach getestet und es hat gut funktioniert."
Neben einem reibungslosen und unfallfreien Verlauf für alle direkt und indirekt Beteiligten, wünscht der MSC Dahlen vor allem seinem neuem Clubmitglied Luca Fischeder viel Erfolg. Der 23-Jährige aus Geringswalde gehört seit 2021 dem Verein an und gilt als aktuell größtes deutsches Talent, das auch international den Durchbruch schaffen kann. Nachdem er 2021 in der klassenübergreifenden Championatswertung Vizemeister sowie Meister in der hubraumstärksten Klasse E3 wurde, will er 2022 auch "Overall" bis ganz an die Spitze. Darüber würde sich auch der MSC Dahlen freuen und hofft auf einen Heimsieg seines Aushängeschildes.
Auf Grund der Nennung von Filip Bengtsson, dem besagten Sieger vom Saisonauftakt, ist dieser nun in zusätzlicher Gefahr. "Das sehen wir sportlich, da muss Luca halt beißen. Der Schwede ist stark, keine Frage, und wird auch nicht nachlassen. Bei uns sind aber der Boden und die Strecke mehr Enduro als Motocross, was Lucas Vorteil sein dürfte", mutmaßt Lars Scholz und führt des Weiteren aus: "Wir freuen uns aber auch auf die weiteren internationalen Gäste, vor allem aus Tschechien und Polen."
Zum Stand der Vorbereitungen sagt er: "Wir haben unsere Hausaufgaben bisher gemacht und werden auch die nächsten Tage alles dafür tun, dass Rund um Dahlen in der gewohnten Qualität über die Bühne geht. Uns als Veranstalter ist besonders wichtig, dass die Zuschauer nicht über die Landwirtschaftsflächen fahren und auch sonst die Natur schonend behandeln. Schließlich wollen wir auch in den nächsten Jahren wieder internationale Geländefahrten durchführen."
Die Zahl der Helfer im Vorfeld beziffert Lars Scholz mit an die 100. Am Veranstaltungstag werden es dann über 250 sein.
Am Wochenende gelten die allgemeinverbindlichen Corona-Regeln, über deren Aktualität sich jeder ohnehin selbst auf dem Laufenden halten muss.
Weitere Infos gibt es unter www.msc-dahlen.de.
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