"Rutscht mir doch den Buckel runter!" erhält sächsischen Kinder- und Jugenddenkmalpreis 2022

Preisverleihung Staatsminister Schmidt verleiht Preis an Dresdner Oberschule

Leipzig. 

Leipzig. Staatsminister Thomas Schmidt hat heute anlässlich der bundesweiten Eröffnung des Tages des offenen Denkmals den Sächsischen Kinder- und Jugenddenkmalpreis 2022 verliehen. Er zeichnete Schülerinnen und Schüler der 32. Oberschule der Stadt Dresden für ihr Denkmalprojekt "Rutscht mir doch den Buckel runter! Die Dresdner Rüsselrutsche" aus.

Sächsische Landesprogramm "PEGASUS - Schulen adoptieren Denkmale"

Die Preisträger des Sächsischen Kinder- und Jugenddenkmalpreises werden aus den Teilnehmern des Sächsischen Landesprogramms "PEGASUS - Schulen adoptieren Denkmale" ausgewählt. Pegasus versteht sich nicht als Wettbewerb, sondern als Förderprogramm, das offen ist für alle Lerngruppen. Prämiert werden die besten Ideen und Projekte, nicht die Ergebnisse. Für den Sächsischen Kinder- und Jugenddenkmalpreis 2022 kamen insgesamt 26 Schulprojekte aus ganz Sachsen in Frage.

Rutsch- und Kletterelefanten auf Dresdner Spielplatz gewidmet

Zehn Jugendliche der Klassenstufe 10 haben sich im zurückliegenden Schuljahr einem beliebten Dresdner Kletter- und Spielgerät aus der Zeit der Nachkriegsmoderne gewidmet, dem Rutsch- und Kletterelefanten auf einem Kinderspielplatz in der Dresdner Innenstadt. Für ihre vorbildliche Initiative zur Erhaltung von Kulturdenkmalen in Sachsen und für die überzeugende Verbreitung des Denkmalpflegegedankens in der Öffentlichkeit haben sie heute den Sächsischen Kinder- und Jugenddenkmalpreis erhalten.

"Junge Menschen für unser historisches Erbe zu begeistern, ist kein Selbstläufer. Neben dem Geschichts- und Kunstunterricht sind es vor allem greifbare Erfahrungen, die Kinder und Jugendliche in den Bann der Denkmalpflege ziehen. Über die Erforschung eines historischen Spielgerätes erhielten die Schülerinnen und Schüler einen ganz besonderen Zugang zum Denkmal", sagte Staatsminister Schmidt bei der Preisverleihung. "In ihrer Freizeit haben sie zusammen mit ihrer engagierten Lehrerin den Kletterelefanten erforscht, haben sich auf Spurensuche nach den Erbauern begeben und noch wenige, erhaltene Objekte in Leipzig, Eisenach und Neubrandenburg gefunden. Sie haben Begeisterung bei den großgewordenen Kindern von damals erfahren. Mit ihrem Projekt tragen sie unmittelbar zum Verständnis für Vergangenheit, Lebenszeit und Zukunft bei", so der Minister.

Sachsen ist Denkmalland!

Zuvor hob Staatsminister Thomas Schmidt beim heutigen Festakt zur bundesweiten Eröffnung des Denkmaltages in Leipzig hervor: "Sachsen ist ein Denkmalland! Wir haben deutschlandweit die höchste Dichte an Denkmalen - auf 40 Einwohner kommt ein Denkmal. Insgesamt sind es über 100.000 Kulturdenkmale und über 13.000 Bodendenkmale. Nur in Bayern gibt es noch mehr Denkmale als in Sachsen. Denkmale sind wichtige Zeugnisse unserer Geschichte, unserer kulturellen Wurzeln und unserer reichen Traditionen. Sie sind wichtige Identifikationsobjekte, die den Menschen Vertrautheit und Heimatgefühl vermitteln. Dank des überwältigenden Engagements vieler Menschen gelang es, die maroden sächsischen Altstädte nach der Wende zu retten und damit auch einen Teil unserer kulturellen Identität zu bewahren. Viele kulturell wertvolle Häuser erstrahlen heute wieder in altem Glanz", so der Minister in seinem Grußwort.

Bereits 3,6 Milliarden Euro in Denkmale investiert

"Seit 1990 hat der Freistaat mehr als 3,6 Milliarden Euro in seine Denkmale investiert. Die Mittel kommen aus verschiedenen Denkmalschutzprogrammen von Bund und Land, aus dem Städtebau und aus dem Parteivermögen der ehemaligen DDR. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz engagiert sich sehr stark in Sachsen. Sie steht stellvertretend für das private ehrenamtliche Engagement vieler Tausender, die sich in zahlreichen Stiftungen sowie in großen und kleinen Landes- und Ortsvereinen oder privat für ihr Kulturdenkmal engagieren, wofür wir sehr dankbar sind."



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