Das Unfallgeschehen im Bereich der Polizeidirektion Chemnitz weist für 2020 einen starken Rückgang der Unfallzahlen aus. Rund 15 Prozent weniger Unfälle registrierte die Polizei im vergangenen Jahr. Insgesamt wurden 20.641 Verkehrsunfälle erfasst, das sind 3.777 Unfälle weniger als im Vorjahr. "Dies ist offensichtlich auf die Corona-Pandemie und den in diesem Zusammenhang erlassenen Beschränkungen und Auflagen zurückzuführen", teilt die Polizeidirektion mit. Insbesondere die Lockdowns in Verbindung mit Ausgangsbeschränkungen und Ausgangssperren hätten zu einem merklich geringeren Verkehrsaufkommen insbesondere im Frühjahr geführt. Diese besonderen Umstände seien bei jeglichen Vergleichen mit Vorjahreszahlen zu berücksichtigen.
Autobahnunfälle auf Vorjahresniveau
Der Rückgang der Unfallzahlen betrifft sowohl die Stadt Chemnitz als auch den Landkreis Mittelsachsen und den Erzgebirgskreis. Für die Abschnitte der Bundesautobahnen 4 und 72, die im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Chemnitz liegen, sind die Unfallzahlen annähernd gleich geblieben. Die Verkehrsunfälle verteilen sich regional nahezu gleichmäßig auf die Stadt Chemnitz (32 Prozent), den Landkreis Mittelsachsen (31 Prozent) und den Erzgebirgskreis (32 Prozent).
Die Zahlen im Detail
Bei 2.209 Unfällen mit Personenschaden (2019: 2.636) erlitten 2.790 Menschen Verletzungen (2019: 3.400). Dabei sank sowohl die Anzahl der Schwerverletzten um 46 auf 888 als auch die Anzahl der Leichtverletzten um 564 auf nun 1.902. Die Entwicklung der Zahlen von Verletzten ist in den regionalen Bereichen sehr unterschiedlich. Im Jahr 2020 verloren 27 Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben, 13 Menschen weniger als 2019. An insgesamt 252 Unfällen waren im Jahr 2020 Kinder (bis 14 Jahre) beteiligt, davon 96 Kinder als Radfahrer. Bei diesen Unfällen wurden 223 Kinder verletzt. 2020 wurde kein Kind bei einem Verkehrsunfall getötet (2019: 1). Bei den Hauptunfallursachen bezogen auf alle Verkehrsunfälle rangiert, wie auch im Jahr 2019, "ungenügender Sicherheitsabstand" (2.117) an erster Stelle. Es folgen die Hauptunfallursachen "unangepasste Geschwindigkeit" (1.338) und "Nichtbeachten der die Vorfahrt regelnden Verkehrszeichen" (1.050).
erschienen am 30.04.2021