13 Jahre lang hat die Rockband Pankow keinen eigenen Song mehr veröffentlicht - nun gibt es eine neue Single. Sie heißt "Bis zuletzt", erscheint am 8. November und ist zugleich der Abschiedssong der Berliner. 2025 gehen Sänger André Herzberg, Gitarrist Jürgen Ehle, Schlagzeuger Stefan Dohanetz und Keyboarder Andreas Dziuk auf ihre letzte Tour. Nach 44 Jahren verlässt Pankow dann die Bühne - und damit löst sich eine weitere Band mit Wurzeln in der DDR auf.
Der letzte Song der bekannten Rockgruppe, die 1981 in Ost-Berlin gegründet worden war, ist biografisch. "Wir haben gelacht und uns gestritten, warn getrennt und mal vereint. In guten wie in schlechten Tagen, es war immer ernst gemeint. Es war das ganz große Ding, es war der Traum von der Welt. Zusammen waren wir nie klein", heißt es. Der Text stammt von André Herzberg. Er und Ehle, beide 68 Jahre alt, gehören seit der Gründung zur Band. Ein Album gibt es zum Abschied nicht.
Kritische Song-Texte in der DDR
Mit ihrem Rock wirbelten die Musiker den DDR-Kulturbetrieb Anfang der 80er Jahre ordentlich auf und machten es dem Staat schwer, mit ihnen umzugehen. Die Band bot Gegenentwürfe zur Ideologie des "kommunistischen Überhelden" und trafen damit den Nerv Tausender Menschen. Sie besang erfundene Figuren wie Arbeiterjunge "Paule Panke" und beleuchtete das wahre Leben im Arbeiter- und Bauernstaat, etwa mit "Langeweile" und "Aufruhr in den Augen". Das Lied "Langeweile" durfte zeitweise im DDR-Rundfunk nicht gesendet werden. Im Song heißt es: "Dasselbe Land zu lange gesehn. Dieselbe Sprache zu lange gehört. Zu lange gewartet, zu lange gehofft. Zu lange die alten Männer verehrt."
1998 hatte Pankow schon einmal das Band-Ende verkündet. Damals hätten sie gedacht, auch wirtschaftlich nicht mehr durchhalten zu können, erzählte Gitarrist Ehle vor einigen Monaten. Das immer noch vorhandene Adrenalin ließ Pankow 2004 wieder auf die Bühne zurückkehren.
Die Abschiedstournee beginnt am 17. Januar in Cottbus und führt durch alle Bundesländer im Osten Deutschlands. "Wir wollen die Trennung feiern (...) und bewusst mit Geist dabei sein beim Ende", hatte Herzberg bei einer Pressekonferenz im Januar über diese Auftritte gesagt.