Ostern in Familie oder mit Freunden - dank der kürzlich beschlossenen Lockerungen ist das in diesem Jahr wieder möglich. Und wenn es gesellig wird, dann dürfen natürlich auch die Osterbräuche nicht fehlen: Eiersuche, Osterhase und Lamm. Doch woher stammen diese Traditionen?
Ein Hase als Frühlingsbote
Das Ostersymbol schlechthin ist der Osterhase! Aber warum ausgerechnet ein Hase, der noch dazu auch Eier bringt? Ein Erklärungsversuch lautet: Weil Hasen wahre Meister im Kinderkriegen sind, gelten sie - wie auch die Eier - als Symbole für das Leben, für Fruchtbarkeit und Geburt. Zudem ist Meister Lampe bei den ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling in Wäldern und auf Wiesen anzutreffen - ein echter Frühlingsbote eben. In der historischen Überlieferung wurde übrigens nicht nur der Osterhase als Osterbote eingesetzt. Je nach Region zählten auch der Fuchs, der Rabe oder der Kuckuck zu den Osterboten.
Eier zuhauf: Schlemmen nach der Fastenzeit
Die Wertschätzung der Eier wurde im Mittelalter in der Fastenzeit in der katholischen Kirche entwickelt. Diese beginnt genau 40 Tage vor Ostern, wobei man früher auf alle tierischen Produkte wie Fleisch, Butter, Käse, Milch und auch Eier verzichtete. Die Eier wurden während der Fastenzeit gekocht und gefärbt, um sie haltbar zu machen und sie von anderen rohen Eiern zu unterscheiden. Logisch, dass diese nach der Zeit des Verzichts auf keiner Ostertafel fehlen durften. Warum die Eier heute versteckt werden, ist nicht eindeutig überliefert. Eine Theorie spricht von einem heidnischen Brauch: Um die Frühlingsgöttin Ostara zu ehren, wurden früher Eier verschenkt. Sie gelten von jeher als Zeichen der Fruchtbarkeit. Der Kirche missfiel dieser Brauch und verbot ihn schließlich. Die Folge: Die Eier wurden nun heimlich verschenkt, also versteckt.
Osterlamm mit christlichem Glauben verbunden
Schon seit Jahrtausenden gilt das Schaf als Symbol des Lebens, weil es nicht nur Fleisch, Milch und Käse, sondern auch Wolle und damit Kleidung gibt. Zudem wurde es in den alten Kulturen als Opfertier verwendet, weil man ihm gute Beziehungen zu den Göttern nachsagte. Das Symbol vom Osterlamm hat seinen Ursprung bereits im Neuen Testament. Mit dem Lamm ist Jesus selbst als Lamm Gottes ("Agnus Dei") gemeint, denn bei Johannes 1,29 steht: "Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt". Damit wird also der Tod und die Auferstehung Jesu angesprochen, durch die er die Menschen erlöst hat. Aus diesem Grund findet das Symbol des Lammes zur Osterzeit die häufigste Verwendung, weil diese Erlösungstat an diesen Tagen besonders gefeiert wird. Auch Bräuche wie das Entzünden des Osterfeuers oder die Weihung der Osterkerze sind eng mit dem christlichen Glauben verbunden.
Kuriose Bräuche aus aller Welt
Die Finnen verteilen an Ostern für Freunde und Bekannte sanfte Schläge mit einer Birkenrute - zur Erinnerung an die Palmwedel, mit denen Jesus in Jerusalem empfangen wurde. Am Ostersonntag ziehen Kinder dann mit Trommel und Tröten durch die Straßen und beenden mit dem Lärm die Zeit der Trauer. In Ungarn werden Frauen und Mädchen aus der Familie oder aus dem Freundeskreis am Ostermontag von den Männern mit Parfüm "übergossen". Wahrscheinlich geht die Sitte auf einen vorchristlichen Fruchtbarkeitsbrauch zurück. Zum Dank werden die Männer danach mit Ostereiern, Kuchen und Alkohol bewirtet. In Bulgarien verstecken die Menschen die Ostereier nicht, sondern bewerfen sich gegenseitig damit. Sieger ist derjenige, dessen Ei am längsten heil bleibt. Außerdem werden Eier in einem weiteren Brauch nach der Mitternachtsmesse an der Wand der Kirche aufgeschlagen. In Luxemburg ziehen Kinder am Karfreitag mit Schlehdorn-Sträuchern singend durch die Straßen. Abends werden die Sträucher dann verbrannt.
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