Nur knapp über 60 Prozent der Sachsen sind aktuell zweifach gegen das Corona-Virus geimpft - die niedrigste Impfquote aller Bundesländer. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Gesundheitsministerin Petra Köpping am Mittwoch beim Besuch in einem Leipziger Impfzentrum.
Das sei gerade angesichts der neuen Corona-Variante bedenklich. "Wenn wir die Omikron-Welle gut überstehen wollen, brauchen wir bessere Impfquoten." Um Skeptiker doch noch für eine Impfung gegen Corona zu gewinnen, setzt Sachsen nun auf den neuen zugelassenen Impfstoff von Novavax.
180.000 Dosen bestellt
Sachsen werde den Impfstoff im Januar vorrätig haben, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Sachsen hat für Januar 180.000 Dosen bestellt von Novavax. Ich hoffe, dass dann diejenigen, die an dem mRNA-Impfstoff Zweifel haben oder was auch immer ihre Gründe sind, sich mit diesem Impfstoff impfen lassen", so Köpping. "Alle wollen wir, dass wir die Maßnahmen wieder aufheben können, alle wollen wir, dass wir zu einem einigermaßen normalen Leben zurückfinden - und das geht nur mit Impfen."
Am 20. Dezember hatte die EU-Kommission dem Impfstoff des US-amerikanischen Herstellers Novavax eine Zulassung erteilt. Er ist nach Biontech, Moderna, AstraZeneca und Johnson & Johnson der fünfte Impfstoff, der in der EU zum Einsatz kommen wird.
Wie funktioniert der Impfstoff?
Der Impfstoff namens Nuvaxovid besteht laut Angaben des Paul-Ehrlich-Institut (PEI) aus virusähnlichen Partikeln, die das sogenannte Spike-Protein des Coronavirus enthalten. Diese gentechnisch hergestellten Virus-Proteine werden vom Körper als fremd erkannt, woraufhin spezifische Antikörper und T-Zellen gebildet werden.
Damit ist das Immunsystem vorbereitet, wenn es tatsächlich mit dem Virus konfrontiert wird. Die mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna funktionieren anders. Hier werden Körperzellen mit Hilfe von Erbgutschnipseln angeregt, selbst das Spike-Protein herzustellen, um eine Immunantwort auszulösen.