Wie das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) am heutigen Freitag mitteilte, wurde nun erstmalig in Sachsen ein Goldschakal nachgewiesen. Das Tier wurde bereits am 30. März auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz im Landkreis Görlitz von einer Fotofalle fotografiert wurden. Nun konnte das LUPUS Institut für Wolfsmonitorung und -forschung in Deutschland offiziell bestätigen, dass es sich um einen Goldschakal handelt.
Die Begründung:
Durch Vergleichsaufnahmen sei gut zu erkennen gewesen, dass das fotografierte Tier größer als ein Rotfuchs und kleiner als ein Wolf ist, so das LUPUS Institut. Von der Gestalt her ist die Zuordnung zum Goldschakal also sicher. Seit der Aufnahme im März gibt es jedoch keine weiteren Hinweise auf die Anwesenheit des Tieres.
Erst beinahe ausgerottet, doch nun wieder angesiedelt
Der Goldschakal ist eine besonders geschützte Tierart und im Anhang V der Europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gelistet. In Europa kommen Goldschakale vor allem auf dem Balkan vor, wo sie jedoch verfolgt und beinahe ausgerottet wurden. Schutzmaßnahmen führten jedoch dazu, dass sich die Bestände allmählich erholten. Die Goldschakale siedelten sich von Bulgarien aus in Rumänien und Serbien und später in Italien, Slowenien, Österreich, Ungarn und der Slowakei wieder an.
Seit 1996 wurden auch in Deutschland einzelne Goldschakale nachgewiesen, ein Tier hielt sich zwischen 1996 und 1998 im Süden Brandenburgs auf. Weitere Nachweise liegen aus Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein vor.
Für Menschen sind die Tiere ungefährlich, können jedoch Nutztiere töten
Goldschakale sind sehr anpassungsfähig und besiedeln bevorzugt verbuschtes und feuchtes Gelände, in dem sie sich gut verstecken können. Sie ernähren sich vorwiegend von kleinen Säugetieren wie Wühlmäusen und Ratten aber auch von Früchten und Aas. Die Tiere sind sehr scheu und stellen daher keine Gefahr für den Menschen dar, können jedoch ähnlich wie Füchse ungeschützte kleinere Nutztiere töten.
erschienen am 16.08.2019