Neue "Messebrücke" für Radfahrer und Fußgänger freigegeben

Bau Vom Völkerschlachtdenkmal direkt in die Leipziger City

Leipzig. 

Leipzig. In Leipzig gibt es wieder eine direkte Rad- und Fußwegeverbindung zwischen Altem Messegelände und Völkerschlachtdenkmal: Oberbürgermeister Burkhard Jung hat die neu errichtete "Messebrücke" im Zuge der Straße des 18. Oktober am heutigen 1. Juni für den Verkehr freigegeben. Jung: "Nach vier Jahren sind Alte Messe und der Wilhelm-Külz-Park wieder verbunden. Radfahrer und Fußgänger haben jetzt wieder eine direkte Verbindung über die Bahngleise.

Der sachliche Entwurf der neuen Brücke kommt auch mit einem Augenzwinkern daher: der Bezug zur Stadtgeschichte wird dabei nicht über historisierende Elemente geschaffen, sondern in den Abmaßen der Brücke festgeschrieben. Sie ist 18,13 Meter breit, in Anlehnung an die Leipziger Völkerschlacht im Jahr 1813."

Großer Bezug zur Stadtgeschichte

Die ursprüngliche Messebrücke in Sichtweite des Völkerschlachtdenkmals querte die S-Bahntrasse und die Ferngleise der Deutschen Bahn und war 1912 auch für den Autoverkehr errichtet worden. Allerdings konnte sie zuletzt aufgrund des schlechten baulichen Zustands nur noch von Fahrradfahrern und Fußgängern genutzt werden. Eine Sanierung war schließlich wirtschaftlich nicht möglich, weshalb das als Denkmal eingetragene Bauwerk 2016 abgerissen werden musste.

Architektonische Meisterleistung

Der Neubau von April 2019 bis Mai 2021 erfolgte nach einem Entwurf des Architekturbüros Daab Nordheim Reutler, das 2013 als Sieger aus dem Gestaltungswettbewerb hervorgegangen war. Das Leipziger Büro für Brückenplanung König & Heunisch Planungsgesellschaft überführte den Entwurf in die finale Planung. Entstanden ist ein integrales Bauwerk, das also ohne Fugen und Lager auskommt - und für das sich die Unterhalts- und Wartungskosten auf ein Minimum reduzieren lassen.

Die V-förmigen Brückenpfeiler wurden schräg angeordnet, so dass ein schlanker Überbau aufgesetzt werden konnte. Das Geländer der Brücke ist eine architektonisch gestaltete Stahlkonstruktion in Form eines gespannten Bogens. Ein LED-Lichtband im oberen Geländeholm beleuchtet die Brücke.

Die dreifeldrige Brücke wird gerahmt von den Zu- und Abfahrtsrampen zum Messevorplatz einerseits, sowie dem Zugang zum Wilhelm-Külz-Park andererseits. Diese Bereiche galt es aufgrund ihrer exponierten Lage städtebaulich aufzuwerten und dabei denkmalpflegerische Aspekte zu berücksichtigen.

10, 7 Millionen Euro an Kosten für die Brücke

Der Vorplatz zum denkmalgeschütztem Wilhelm-Külz-Park wurde in einen asphaltierten Bereich in Verlängerung der Brückenachse und zwei seitlich anschließende parknahe Bereiche mit unbefestigtem, natursteingedeckten Weg unterteilt. Die sechsreihige Roteichenallee aus dem Park wurde planerisch aufgenommen und weitere Roteichen im historischen Pflanzraster nachgepflanzt. Die unter Denkmalschutz stehenden Zu- und Abfahrtsrampen zum Messevorplatz, der sogenannte Stadtbalkon, wurde ebenfalls instandgesetzt. Der Stadtbalkon inklusive der Treppenanlage wird von der Leipziger Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft mbH ab 2024 zusammen mit der Mittelachse der Straße des 18. Oktober erneuert.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 10,7 Millionen Euro, wobei der Brückenbau mit Fördermitteln des Freistaates Sachsen in Höhe von knapp 7,1 Millionen Euro unterstützt worden ist.



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