Aus den Medien erfahren wir täglich über neue Entwicklungen und Maßnahmen während der aktuellen Corona-Pandemie - so auch aus dem Radio. Gerade private Radiosender, die sich hauptsächlich durch Werbeeinnahmen finanzieren und nicht am Rundfunkbeitrag beteiligt werden, haben aber derzeit stark zu kämpfen.
So auch die mitteldeutschen Privatradios. Der Verband Mitteldeutscher Privatradios e.V. (VMPR) richtete sich deshalb am Donnerstag in einem offenen Brief mit der dringenden Bitte nach Hilfe an ihre jeweiligen Staatskanzleien in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Umsatzeinbußen bis zu 85 Prozent
In dem Brief macht der Verband deutlich, dass er die Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor einer Ausbreitung des Corona- Virus zwar begrüße. Diese Maßnahmen hätten aber "erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen" auf die mitteldeutschen Privatradios. Sie finanzieren sich hauptsächlich durch Werbeeinnahmen, die derzeitig aber in "einer nicht vorhersehbaren Größenordnung" wegbrechen würden.
"Niemand bewirbt Produkte oder Dienstleistungen, die er aufgrund hoheitlicher Anordnungen derzeit nicht oder kaum vermarkten kann", wird in dem Brief erklärt.
Damit verzeichnen die Mitteldeutschen Privatradios Umsatzeinbußen bis zu 85 Prozent, was aus Rücklagen und durch Kurzarbeit nicht mehr kompensiert werden könne. Daher bittet der Verband in dem Brief um Hilfe: "Ein wichtiger Schritt wäre die vorübergehende Entlastung von den Programmzuführungs- und Verbreitungskosten, zum Beispiel als sog. verlorener Zuschuss oder eine Beteiligung am Rundfunkbeitrag." Weiterhin sei es besonders wichtig, dass diese Hilfen "rechtssicher und vor allem rechtzeitig" ankämen.
Sächsische Mitglieder des Verbands sind beispielsweise RADIO PSR, ENERGY Sachsen und HITRADIO RTL.