Dresden. Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" setzten sich gegen 16 Uhr auf die Fritz-Löffler-Straße in der Dresdner Südvorstadt.
Blockaden als gängiges Protestmittel?
Einige der Protestierenden klebten sich mit Sekundenkleber an die Straße. Es staut sich massiv. Die Polizei ist im Einsatz.
Die "Letzte Generation" schreibt in ihrer Pressemitteilung:
"Die Klimaschützer*innen der Letzten Generation blockieren auf humorvolle Weise mit Traktoren eine Straße, um auf Unterschiede in der Berichterstattung von Straßenblockaden hinzuweisen. Die Proteste der Landwirtschaft werden in den Medien mit den Protesten der Letzten Generation verglichen, da auch sie durch teilweise unangemeldete (mehr oder weniger) friedliche Blockaden stören und für auf ihre Belange aufmerksam machen wollen. Die Akzeptanz der "Bauernproteste" scheint in den Medien trotz gleichartiger Störung (Straßenblockade) jedoch sehr viel größer zu sein. Der Protest der Bauern wird im Gegensatz zu denen der Klimaschützer*innen größtenteils als legitim angesehen.
Den Landwirt*innen wird, richtigerweise, mit Respekt begegnet. Sie müssen weder Beschlagnahmungen noch Präventivhaft und Hausdurchsuchungen fürchten. Die Mitglieder der Letzten Generation werden indes von gewissen Politiker*innen als Chaoten, Verbrecher oder sogar als Terroristen beschimpft. Seitens der Politik werden die Proteste unterschiedlich bewertet und Unterschiede in der strafrechtlichen Verfolgung gemacht. Dies nimmt die Letzte Generation zum Anlass, die Landwirtschaftsproteste mit Humor und Ironie aufzunehmen und die damit verbundene Doppelmoral herausstellen. Es wird deutlich: Durch friedliche Straßenblockaden und Demonstrationen mit Traktoren und massiven Verkehrsbeeinträchtigungen kann die Bundesregierung zum Handeln bewegt werden. Es ist schön zu sehen, dass diese konstruktiv mit Protesten der Bevölkerung umgehen kann. Da der Bundesregierung nicht weniger an der Lebensgrundlage der nächsten Generationen gelegen sein kann als an den Forderungen des Bauernverbandes, bringt nun auch die Letzte Generation bundesweit Traktoren auf die Straße."
Streitfragen von Landwirtschaft und Klimaschutz sollten verbunden werden
Neben Schriftzügen wie "Hört auf uns, wir haben Traktoren" und "Wir dürfen das! Wir haben Traktoren!" machen sie mit anderen Plakaten darauf aufmerksam, dass ihr Alarmschlagen und ihre Forderungen auch die des Bauernverbandes sein sollten. So bedeutet "Klimakrise = Landwirtschaftskrise" sowie "Dürre und Überflutung = Ernteverlust". Wie auch sonst setzen sich die Klimaschützer*innen für den Erhalt unser aller Lebensgrundlagen ein - etwa durch die Forderung zum Ausstieg aus allen fossilen Energien. Dieser soll sozial gerecht umgesetzt werden - auch für die Bauern und Bäuerinnen des Landes. Ob das durch die Dieselsubvention und das Ausbleiben der KFZ-Steuer genügt oder ob eine ökologische und nachhaltige Landwirtschaft nicht ohnehin anders gestalten werden muss, muss an anderer Stelle geklärt werden.
Letzte Generation wünscht Traktor-Protesten viel Erfolg
Die Letzte Generation wünscht den Landwirt*innen einen friedlichen, demokratischen Protest und dass sie sich von Galgen, Gewalt und den Rechtsextremen - etwa von der AfD, den "Freien Sachsen", oder dem "Dritten Weg" - so weit wie nur möglich distanzieren. Anlässlich der Straßenblockade mit Traktor wartet die Letzte Generation nun vorfreudig und gespannt auf Gesprächsangebote seitens der Politik.
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