Leipzig. Die Wirtschaft in der Messestadt erwies sich im zweiten Pandemie-Jahr als "äußerst robust und widerstandsfähig". Das teilte nun das Leipziger Dezernat Wirtschaft, Arbeit und Digitales mit. Trotz coronabedingter Einschränkungen und Schutzmaßnahmen würden die Gewerbesteuereinnahmen steigen, die Stadt könne weitere Ansiedlungen und Unternehmenserweiterungen verbuchen, hieß es.
Engelsdorfer Gewerbegebiet gut erschlossen
Beispielhaft für das dynamische Ansiedlungsinteresse sei das neu erschlossene 30 Hektar große Gewerbegebiet Hans-Weigel-Straße im Ortsteil Engelsdorf. Dort würden aktuell 15 Unternehmen mit 600 Arbeitsplätzen wirken und wachsen. Auch die Erweiterung des BioCity Campus im Zentrum-Südost befinde sich derzeit in Planung.
Nach der Fertigstellung des Life Science Hub 2025 werden dort demnach junge Biotech-Unternehmen Büroräume, Labore, Werkstätten und Konferenzräume beziehen.
Oberbürgermeister Burkhard Jung betonte via Medieninformation: "Leipzigs Wirtschaft wächst auch in der Pandemie. Zu Beginn des Jahres 2021 war das nicht zu erwarten, umso erfreulicher ist es, dass wir jetzt auf diese nicht selbstverständliche Entwicklung zurückblicken können." Er sagte: "Die Nachfrage nach Gewerbeflächen in Leipzig ist ungebrochen."
Die Kooperation mit der Region werde immer wichtiger, wolle man weiterhin wirtschaftliche Entwicklung und Wachstum haben wollen.
In Stahmeln erwächst Batteriewerk
Neben den Cluster-Hotspots entwickeln sich demnach auch anderen Gebiete der Stadt erfreulich. So entsteht am neuen Standort im Gewerbepark Stahmeln nach nur einem Jahr Bauzeit ein hochmodernes Batteriewerk von Dräxlmaier. Das Unternehmen ist bereits seit 2004 in Leipzig tätig. An seinem neuen Batteriestandort werden rund 180 Arbeitsplätze entstehen. Neu ist der Plan eines Technologieparks "An den Theklafeldern".
Eine erste Investition von 30 Millionen Euro in das Gebäude der EnergyCity kann ein wichtiger Schritt in Richtung Strukturwandel werden.
Auch im Nordraum Leipzigs sei viel in Bewegung. Die BMW Group und die Porsche AG bauen ihre Produktionskapazitäten aus. Der Logistikstandort rund um den Flughafen Leipzig/Halle mit Unternehmen wie DHL, Amazon Air, Aerologic, momox, CEVA Logistics oder DB Schenker läuft auf Hochtouren, sodass der Flughafen eine Neuinvestition von 500 Millionen Euro fest eingeplant hat.
Gemeinsam mit dem Flughafen entwickelt die Stadt Leipzig dort außerdem das 100 Hektar große Industriegebiet "Radefelder Allee West", um den großen Bedarf an weiteren Gewerbe- und Industrieflächen zu decken.
Beiersdorf AG kommt nach Seehausen 2
3,3 Millionen Euro investiere die Stadt Leipzig sowie 5,7 Millionen Euro der Freistaat Sachsen zudem, um das 55 Hektar große Industriegebiet Seehausen 2 für künftige Ansiedlungen vorzubereiten. Ein erster großer Erfolg sei die Ansiedlung des künftigen Produktionsstandortes der Beiersdorf AG. Das Unternehmen plane außerdem, auf dem benachbarten, 12 Hektar umfassenden Baufeld eine Logistikzentrale für den europäischen Markt zu errichten. Insgesamt wolle die Beiersdorf AG etwa 200 neue Arbeitsplätze in der Produktionsstätte sowie weitere 400 im Hub schaffen. Für Beiersdorf bedeute das die weltweit größte Investition des Unternehmens an einem Standort.
Innenstadthandel ist schlechter dran
Dem Innenstadthandel hätten die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, aber auch der Onlinehandel zugesetzt. Die Wirtschaftsförderung habe daher ein großes Förderprogramm aufgesetzt mit einem Fonds, konkreten Events wie dem Familiensommer auf dem Burgplatz, digitalen Ideen wie dem "Leipziger Online Marktplatz Plus" für örtliche Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe und Plänen für den Umbau des Salzgäßchens mit einem Spielplatz, Bänken und Bäumen.
Der Wirtschaftsbericht 2021 ist kostenlos auf Deutsch und Englisch erhältlich im Neuen Rathaus, Raum 29, unter Telefon 123-5859 sowie im Internet unter www.leipzig.de/download-business.
erschienen am 04.01.2022