Der Handel, die Gastronomie sowie die Kultur- und Kreativwirtschaft und der Tourismus sind von den Auswirkungen der Corona-Pandemie besonders stark betroffen. Gerade diese Branchen sind aber für das Funktionieren unserer Innenstädte besonders wichtig. Die Auswirkungen auf die Stadtzentren sind deutlich: Kundenschwund, Geschäftsaufgaben und Leerstand. Die Staatsregierung ist sich dessen bewusst und möchte den Wandel der Innenstädte unter Federführung der Staatsministerien für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) sowie für Regionalentwicklung (SMR) begleiten, indem alle Akteure, branchenübergreifend zu einem Netzwerk verbunden, Impulse gesetzt und ein Dialogprozess gestartet werden.
Kreative Lösungsansätze gesucht
Wirtschaftsminister Martin Dulig: "Wir wollen dazu beitragen, dass die Innenstädte zukunfts- und wettbewerbsfähig bleiben und Ihnen entsprechende Impulse geben. Dafür setzen wir auf drei Säulen: Die Aufwertung des Wettbewerbes 'Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen', den 'So geht sächsisch-Preis #JetztLokalHandeln' und einen Runden Tisch zum Thema 'Wirtschafts- und Lebensraum Innenstadt'"
Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt ergänzt: "'Ab in die Mitte!' trägt seit Jahren zur erfolgreichen Entwicklung der sächsischen Innenstädte bei. In diesem Wettbewerbsjahr stehen die Innenstädte und ihr Einzelhandel durch die pandemiebedingten Schließungen vor großen Herausforderungen. Deshalb werden wir zusätzliche Preise für kurzfristig realisierbare und wirksame Projekte zugunsten einer nachhaltigen Stärkung unserer Stadtmitten vergeben. Die Projekte von privaten Initiativen oder Händlerinitiativen sollen helfen, Lösungen für den durch die Pandemie beschleunigten Strukturwandel in den Innenstädten zu finden. Eine höhere Nutzungsvielfalt oder Netzwerkarbeit können hier Ansätze bieten für lebendige Stadtzentren."
Die zweite Säule ist die Kampagne #JetztLokalHandeln mit dem gleichnamigen Preis. Der Preis wurde am 28. Mai 2021 gemeinsam mit der Sächsischen Staatskanzlei und "So geht sächsisch." ausgerufen. Er wendet sich insbesondere an Händlerinitiativen, Gewerbevereine und Zusammenschlüsse von Händlern mit anderen Gewerbetreibenden. Gesucht werden kreative Lösungsansätze für die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen im lokalen Einzelhandel und in unseren Städten. Händler und Gewerbetreibende sollen ihre Ideen für einen gelungenen Neustart sowie eine Erhöhung der Kundenfrequenz in den Innenstädten, in Stadtquartieren oder Einkaufsstraßen präsentieren und umsetzen können. Bewerbungsfrist ist der 18. Juni 2021.
Die dritte Säule des Begleitprozesses ist ein Runder Tisch, bei dem sich ab Ende Juni sowohl Vertreter und Vertreterinnen von Handel, Handwerk, Gastronomie, Tourismus, Kultur- und Kreativwirtschaft und der Immobilienwirtschaft als auch die Vertreter und Vertreterinnen der Kommunen und Politik virtuell austauschen. Zu diesem Runden Tisch werden Minister Schmidt und Minister Dulig in den nächsten Tagen einladen.
Neue Wege müssen erprobt werden
Minister Dulig: "Es soll diskutiert werden, wie Innenstädte anders gedacht werden können oder Leerstand genutzt werden kann. Denken wir an Pop-Up-Stores, die temporär leerstehende Ladenflächen nutzen, um Produkte aus dem Handel, der Kultur- und Kreativwirtschaft oder anderen Branchen zu testen und zu verkaufen. Oder Ladenflächen, die für Ausstellungen und Kunstprojekte genutzt werden können. Es müssen neue Wege erprobt und neue Kooperationen eingegangen werden. Ein interdisziplinärer Austausch ist wichtiger denn je."
Minister Schmidt ergänzt: "Wir wollen gemeinsam Konzepte entwickeln, um unsere sächsischen Innenstädte als attraktiven Arbeits- und Lebensraum nach unseren Vorstellungen gestalten können. Dazu brauchen wir Ad-hoc-Maßnahmen, langfristig müssen wir aber auch weiter die Möglichkeiten des Städtebaus und der Stadtentwicklung einbeziehen."