Mugello/Italien. Vielen Menschen beschert der Motorsport unzählige schöne Momente, Stunden und Tage. Doch Motorsport ist und bleibt trotz aller Bemühungen um eine größtmögliche Sicherheit eine Risiko-Sportart. Dessen sind sich alle direkt und indirekt Involvierten bewusst. Nur verdrängt man das gern, schließlich ist es heutzutage, deutlich mehr als früher, der Regelfall, dass Rennfahrer ihre Rennen fahren und am Sonntagabend überwiegend komplett unversehrt die Heimreise antreten. Gestern und heute waren allerdings leider mal wieder zwei dieser Tage, die man nur allzu gern ausgelassen hätte.
Hiobsbotschaft aus Italien
Beim sechsten Motorrad Grand Prix 2021 kam am gestrigen Samstag im italienischen Mugello im Abschlusstraining der Klasse Moto3 Jason Dupasquier vom sächsischen WM-Team PrüstelGP zu Fall und schlidderte leider nicht ins Kiesbett, sondern weiter auf der Strecke. Der nachfolgende Ayumu Sasaki hatte keine Chance auszuweichen und traf den Schweizer. Auch der Japaner stürzte, blieb aber weitgehend unverletzt. Jason Dupasquier wurde hingegen mit schweren Verletzungen per Rettungshubschrauber ins Krankenhaus nach Florenz geflogen und dort weiterbehandelt. Während heute in Mugello die Rennen liefen, erreichte die verhasste Hiobsbotschaft das Fahrerlager, dass Jason Dupasquier seinen schweren Verletzungen erlegen ist. Auch wir sind in Gedanken bei der Familie, den Angehörigen und dem Team des stets fröhlichen und lebenslustigen Jason Dupasquier. Er wurde nur 19 Jahre alt.
Die letzten Rennfahrer, die bei der Motorrad-WM ihr Leben ließen, waren am 3. Juni 2016 in Barcelona der Spanier Luis Salom bzw. davor am 23. Oktober 2011 in Malaysia der Italiener Marco Simoncelli.
In diesem Jahr stark aufsteigende Tendenz
Jason Dupasquier wurde am 7. September 2001 in Bulle im Kanton Freiburg (franz. Fribourg) geboren. Der Sohn des erfolgreichen Ex-Motocross-WM-Piloten Philippe Dupasquier war 2015 Gesamtfünfter des ADAC Junior Cups und 2016 Gesamtdritter in der etwas schwächer besetzten Unterkategorie "GP" des Northern Europe Cups (NEC).
2017, 2018, 2019 bestritt er die CEV Moto3-Junioren-WM, die er 2019 auf dem 21. Rang abschloss.
Sein Hauptaugenmerk lag 2019 aber auf dem Red Bull MotoGP Rookies Cup, für den er per Sichtung Ende 2018 auserkoren wurde. Als Gesamtachter der letzten GP-Vorstufe kam er im vorigen Jahr neu in die Motorrad-Weltmeisterschaft sowie ins am Sachsenring beheimatete PrüstelGP-Team. Sein bestes Ergebnis war ein 17. Platz in Le Mans, sprich er blieb ohne jeglichen Punktgewinn. In der Endabrechnung wurde er als 28. geführt.
Das sollte in diesem Jahr natürlich besser werden. Und das wurde es. Alle bisherigen fünf Grand Prix beendete der ältere Bruder von Bryan-Kim, der in diesem Jahr im Northern Talent Cup antreten wollte, in den Punkten. Sein bestes Rennergebnis war Platz sieben im spanischen Jerez de la Frontera. Beim vorangegangen Rennen im französischen Le Mans fuhr Jason Dupasquier mit Platz 13 seines "schlechtestes" Saisonresultat 2021 ein. Dennoch kletterte er WM-Zwischenklassement von Platz elf auf zehn. Zu weiteren Steigerungen sollte es leider nicht mehr kommen. R.i.P. Jason!
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