Am Freitagabend hat die Polizei von einer Open-Air-Tanzveranstaltung im Bereich des Neuwieser Sees in Neuwiese-Bergen erfahren.
Veranstaltung nicht angemeldet
Nach Prüfung stellte sich heraus, dass es sich um eine nicht angemeldete Veranstaltung in einem Landschaftsschutzgebiet handelte. Diese war offensichtlich im Vorfeld längerfristig geplant worden, da die Personen Notstromaggregate, Musiktechnik, Gastronomieequipment und etwa 15 Bühnen aufbauten. Nach ersten Schätzungen befanden sich zeitweise circa 1.000 bis 1.500 Personen auf dem Gelände und dem angrenzenden Campingplatz. Letzteren hatten die Teilnehmer behelfsmäßig eingerichtet. Zudem zählten die Polizisten 500 bis 600 Fahrzeuge auf dem Areal. Die Polizeidirektion Görlitz prüfte die Zufahrten zum Gelände.
Massive Ruhestörung
Anwohner der Ortsteile Bluno, Geierswalde, Klein Partwitz und Bergen waren von massiven Ruhestörungen betroffen. Seit dem Vormittag ergriffen Kräfte der Bereitschaftspolizei und der Polizeidirektion Görlitz mit Unterstützung des Technischen Hilfswerkes Maßnahmen um die Veranstaltung aufzulösen. Die Beamten beschlagnahmten dabei mehrere Notstromaggregate.
Polizist schwer verletzt
Dabei kam es zu tätlichen Angriffen auf die Polizisten. Ein Beamter fiel offenbar während einer Rangelei von einem der Notstromaggregate aus einer Höhe von etwa zweieinhalb Metern. Er erlitt schwere Verletzungen. Rettungskräfte brachten ihn in ein Krankenhaus. Weiterhin warfen sie mit Flaschen, bedrängten, traten und schlugen die Einsatzkräfte zum Teil mit Holzlatten. Zwei weitere Beamte erlitten leichte Verletzungen und kamen ebenfalls zur Behandlung in ein Krankenhaus. Die Polizisten unterbanden die Angriffe mit Hilfe des Einsatzes von Pfefferspray und Schlagstöcken. Zwei der Angreifer, ein 29- und ein 33-jähriger Deutscher, wurden in Gewahrsam genommen. Die Beschuldigten werden sich wegen des Verdachts des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Landfriedensbruchs zu verantworten haben.
Aktuell: Räumung durchgeführt
Nachdem die polizeilichen Maßnahmen zunächst mit Widerstand erfolgten, beruhigte sich die Lage am späten Nachmittag und es folgten kooperative Gespräche. Ein großer Teil der Anlagen wurde abgeschaltet und nach und nach abgebaut. Die Polizei überwachte bis in die Abendstunden hinein den schrittweisen Abgang der Personen. Gegen 20 Uhr waren noch etwa 150 Fahrzeuge mit 400 Personen vor Ort. 1 Stunde später drehten die übrigen Teilnehmer die Musik gegen die Anweisungen der Polizisten noch einmal auf, weshalb zusammen mit dem THW auch die letzten Notstromaggregate beschlagnahmt wurden. Auf die Polizisten wurden Steine geworfen und während einer Rangelei wurde eine Beamtin leicht verletzt. Gegen Mitternacht war der Einsatz beendet und es kam zu keinen weiteren Störungen. Die restlichen Teilnehmer reisten am Sonntag ab.
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