Region. Mit dem von Oberitalien nach Polen ziehenden Tief gelangt weiterhin sehr feuchte und niederschlagsreiche Luft nach Sachsen. In den vergangenen 24 Stunden sind vor allem im südlichen Sachsen und in der Oberlausitz an der Grenze zu Brandenburg verbreitet 10 bis 40 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen. Dabei wurden die höheren Regenmengen im Bereich der Mittelgebirge gemessen.
Ab heute Mittag bis in die Nacht zum Sonntag werden häufig und gebietsweise Gewitter mit Starkregen um die 20 Liter pro Quadratmeter erwartet, die zu den bereits gefallenen Niederschlägen hinzukommen. Dabei sind auch einzelne schwere Gewitter mit heftigem Starkregen um die 40 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich. Sollten Orte wiederholt von Gewitter betroffen sein, sind hier eng begrenzt Niederschlagssummen bis 80 Liter pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden möglich.
Ab der zweiten Nachthälfte bis Sonntagvormittag lässt die Gewitterneigung deutlich nach. Ab Sonntagmittag können erneut einzelne Gewitter mit Starkregen bis 25 Liter pro Quadratmeter auftreten. In der ersten Nachthälfte zum Montag klingen diese wieder ab und es tritt eine Wetterberuhigung ein.
Einordnung der hydrologischen Situation:
Der Schwerpunkt der erwarteten Hochwasserlage liegt weiterhin in Westsachsen, in den Flussgebieten der Oberen Weißen Elster und Mulde. Infolge der aufgetretenen Niederschläge ist die Wasserführung in allen sächsischen Flussgebieten zum Teil deutlich angestiegen. Hochwassermeldegrenzen wurden bisher nicht überschritten.
Hochwasservorhersage:
Mit Auftreten der noch nicht konkret lokalisierbaren teils schweren Gewitter, verbunden mit Starkregen, werden vor allem die Wasserstände in den kleinen Fließgewässern der Mittelgebirge und des oberen Berglandes rasch anschwellen. Dabei besteht die Gefahr lokaler Sturzfluten und kleinräumiger Hochwasser.
Insbesondere an den Hochwassermeldepegeln in den Flussgebieten der Oberen Weißen Elster und Mulde ist ein Ansteigen der Wasserstände bis in den Bereich der Alarmstufen 1 und 2 möglich. Bei wiederholt auftretenden Starkniederschlägen in kurzer Zeit sind vereinzelt auch Überschreitungen der Richtwerte der Alarmstufe 3 nicht auszuschließen.
Durch die lokalen Starkregen werden auch in Nordsachsen die Wasserstände in der Unteren Weißen Elster und ihren Zuflüssen deutlich ansteigen. Richtung Ostsachsen schwächen sich die Starkniederschläge ab. Dennoch können auch die Nebenflüsse der Oberen Elbe sowie die Oberläufe der Spree und Lausitzer Neiße am Rande von lokalen Gewittern mit Starkregen betroffen sein.
Für den sächsischen Elbeabschnitt ist erst morgen (Sonntag, 2. Juni) eine konkrete Einschätzung der zu erwartenden Hochwassersituation möglich. Bislang werden vom Hydro-Meteorologischen Institut in Prag für die tschechischen Elbe- und Moldaupegel steigende Wasserstände vorhergesagt.
Was bei Hochwasser und Starkregen zu beachten ist:
Achten Sie im Falle von Hochwasser und Überflutungen unbedingt auf Ihre eigene Sicherheit! Halten Sie sich von Fließgewässern fern. Bei Starkregen mit Wassereinbruch nicht in Keller, Tiefgaragen und Unterführungen gehen beziehungsweise fahren. Überflutete Bereiche nicht zu Fuß durchqueren und nicht mit dem Auto durchfahren. Bereits bei geringen Wassertiefen können bei hohen Fließgeschwindigkeiten Personen mitgerissen werden! Zudem sollten überflutete Bereiche keinesfalls mit dem Auto durchfahren werden. Schon bei geringen Wassertiefen schwimmen Autos auf, können mitgerissen und für Insassen zur tödlichen Falle werden!
Hintergrund Vorhersagen:
Für lokale Überschwemmungen und Überflutungen, wie sie beispielsweise durch örtlich begrenzte Starkregen (Gewitter) auftreten, können keine ortsscharfen hydrologischen Warnungen und Prognosen erstellt werden. Nutzen Sie für die Warnung vor solchen Ereignissen immer die Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdiensts.