Weißwasser. Die Gewerkschaft Verdi ruft alle Beschäftigten der Kreiskrankenhaus Weißwasser gGmbH am Donnerstag von 6 bis 22 Uhr erneut zum Warnstreik auf. Hintergrund sind die weiterhin schwierigen Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeber. Aus dem letzten Verhandlungstermin am 6. Mai ging leider keine Einigung hervor.

 

Tarifstreit: Verhandlungen stocken trotz Kompromissbereitschaft

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreiskrankenhaus Weißwasser gGmbH, die Mitglieder von Verdi sind, verhandeln derzeit über ihre Entlohnungsbedingungen. Neben einer Erhöhung der Arbeitsentgelte für Angestellte und Auszubildende steht auch die Forderung nach einer Ausgleichszahlung für die Inflation im Raum. Ein Angebot der Geschäftsführung, das von den Gewerkschaftsmitgliedern bereits als unzureichend betrachtet wurde und nach intensiven Verhandlungen in der ersten Runde vorgelegt wurde, wurde durch die Ablehnung des Aufsichtsrates hinfällig. Ein zweiter Verhandlungstermin endete ergebnislos, da das Angebot der Geschäftsführung immer noch unter dem vorgeschlagenen Kompromiss der ersten Runde lag. Trotz der deutlichen Bereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Zugeständnisse zu machen, zeigte sich die Arbeitgeberseite hierzu nicht bereit.

 

Tarifverhandlungen: Hinhaltetaktik und mangelnder Respekt gegenüber Beschäftigten

Andre Urmann, der Verhandlungsführer für das Krankenhaus Weißwasser bei ver.di, kommentiert, dass die jüngsten Verhandlungen eher den Eindruck von Verzögerungstaktik und undurchsichtigen Manövern vermittelten, anstatt respektvolle Tarifverhandlungen auf gleicher Augenhöhe zu sein. Er drückt seine Verärgerung darüber aus, wie wenig die Anliegen und Meinungen der Beschäftigten berücksichtigt wurden. Urmann betont die fortwährende Verantwortung der Geschäftsführung, des Aufsichtsrates und des Landkreises und fordert ein substantielles Angebot sowie eine Rückkehr zum Verhandlungstisch.

 

Beschäftigte tragen rote Laterne der Letzten

Theresa Menzel, Gewerkschaftssekretärin im Bereich Ostsachsen bei ver.di, betont die entscheidende Rolle des Kreiskrankenhauses Weißwasser gGmbH für die regionale Gesundheitsversorgung. Sie erklärt, dass die Beschäftigten bereits seit Jahren Kompromisse bei ihren Einkommen und Arbeitsbedingungen eingehen, wodurch sie sich in einer benachteiligten Position befinden. Dieser Zustand könne nicht fortgeführt werden, insbesondere angesichts des wachsenden Fachkräftemangels in der Pflege, speziell im Krankenhaussektor. Menzel äußert ihre Besorgnis über das Verhalten der Arbeitgeberseite während der Verhandlungen und fordert daher dringend Bewegung von dieser Seite sowie eine Rückkehr zu Verhandlungen auf gleicher Augenhöhe.