Leipzig. Für Verbundenheit: Friedenlicht aus Bethlehem erstrahlt am 20. Dezember auch in Leipzig
Sachsen. Jedes Jahr entzünden Pfadfinder aus Österreich in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem eine Kerze und verteilen das Licht über ganz Europa. Traditionell zum dritten Advent kam es via München und Schkeuditz auch in Machern im Landkreis Leipzig an.
In der dortigen Kirche reichte Pfadfinder Johannes Fix (35) die Flamme feierlich an interessierte Bürger weiter. Einer von ihnen war der Ortsvorsteher aus dem Leipziger Ortsteil Liebertwolkwitz, Roland Geistert (71). Gemeinsam mit Ehefrau Martina (71) holte er das heilige Licht als Kerzenflamme ab. "Ich will das Friedenslicht dann am 20. Dezember ab 18 Uhr in unserer Kirche in Liebertwolkwitz weitergeben", erklärte der rührige Sachse vor Ort. Aus Überzeugung tue er dies seit nunmehr zehn Jahren.
Die Flamme darf nicht erlöschen
"Das Licht darf bis dahin niemals ausgehen", erläuterte Geistert. Zur Sicherheit war er deshalb auch gleich mit zwei dicken Kerzen nach Machern gekommen, um diese später windgeschützt bei sich daheim aufzustellen. Sei eine Kerze nahezu heruntergebrannt, komme sofort Nachschub, schilderte der passionierte Ortsvorsteher weiter. "Dafür habe ich schonmal sechs Ersatzkerzen gekauft", ergänzte Ehefrau Martina, während sie das Friedenslicht behutsam mit Roland ins Auto lud. "Jetzt aber schnell nach Hause damit" , meinte sie augenzwinkernd und war mit dem kostbaren Gut in ihren Händen und Roland am Steuer auch gleich schon in Richtung Heimat verschwunden.
Friedensauftrag für die Welt
Die Weitergabe des Lichtes erinnert an die weihnachtliche Botschaft und den Friedensauftrag für die Welt. Es soll zum Jahresende ein Zeichen für Offenheit und Verbundenheit setzen. Diesmal lautet das Motto "Friedensnetz - ein Licht , das alle verbindet". Seit 1994 verteilen deutsche Pfadfinder das Friedenslicht aus Bethlehem, damit es an Heiligabend bei alldenen, die sich Frieden wünschen, erstrahlt. Die Aktion rief 1986 der Österreichische Rundfunk ins Leben.