Coswig. Im Elbtal kämpfen die Obstbauern seit mehr als zwei Tagen gegen Frost und winterliche Temperaturen.
Eisige Temperaturen
Der Höhepunkt ist die Nacht auf Dienstag. Gegen Mitternacht war an der Elbe eine Bodentemperatur von unter zwei Grad minus zu verzeichnen. Tendenz in Richtung Dienstagmorgen: minus fünf Grad. Entsprechend groß ist die Sorge vor einem Ernteausfall - dieser wäre für die Bauern existenzgefährdend.
Obstbauern im Dauereinsatz
Michael Görnitz vom Obstbau Michael Görnitz hat dicke Augenringe. Er und sein Team ist seit drei Tagen im Dauereinsatz. Er selbst hat die letzten zwei Tage überhaupt nicht geschlafen. Er kämpft für seine Existenz.
Maßnahmen gegen den Frost
Im Elbtal wurden daher Maßnahmen gegen den Frost getroffen. Erdbeeren wurden mit großen Tüchern abgedeckt. Zwischen den Obstbäumen wurde Feuer gezündet. Mehrere Meter hoch schlagen die Flammen in den Nachthimmel. Immer wieder wird Holz nachgelegt. Görnitz ist optimistisch, dass er seine Ernte retten kann. Er spricht aber auch von Winzerkollegen, die heute Nacht den Kampf verlieren werden. Schlichtweg das Holz zum Verbrennen geht zahlreichen Winzern aus
Ernte wohl hinüber
Die Minusgrade in der Nacht von Montag auf Dienstag haben zu schweren Frostschäden in den sächsischen Weingebieten geführt. "Wir haben einen massiven Ernteschaden, obwohl es erst der Anfang der Saison ist", sagte Felix Hößelbarth, Vorsitzender des Weinbauverbandes Sachsen, am Dienstag auf Anfrage. Er gehe von Ausfällen von 90 bis 100 Prozent aus. "Die Ernte 2024 ist größtenteils passé." Auch Feuer zum Frostschutz in den Weinbergen haben laut Hößelbarth dort, wo sie zum Einsatz kamen, nicht den gewünschten Effekt erzielt, der Schaden war bei Temperaturen von bis zu minus 5 Grad nicht abzuwenden.
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erschienen am 23.04.2024