Der Trend hat sich bereits in den Adventswochen abgezeichnet. Doch auch die letzten Verkaufstage vor Weihnachten liefen enttäuschend für den Handel. Wie eine aktuelle Trendumfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) unter 750 Handelsunternehmen zeigt, sind 78 Prozent der befragten Non-Food-Händler unzufrieden mit dem Verlauf des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts. Angesichts der erneuten pandemiebedingten Einbußen bekräftigt der Handelsverband seine Forderung nach einer Anpassung der Wirtschaftshilfen.
Ernüchterung und Existenzangst
"Im November ist das Weihnachtsgeschäft gut angelaufen, doch 2G hat Umsätze und Frequenzen einbrechen lassen. Bei vielen Handelsbetrieben herrscht Ernüchterung und Existenzangst", so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Im stationären Handel ist die Unzufriedenheit groß, wie aus der HDE-Trendumfrage hervorgeht. Nur jeder Siebte der befragten Händler blickt positiv auf das Weihnachtsgeschäft zurück. "Bereits das zweite Mal in Folge war die Weihnachtszeit für den Einzelhandel eine Katastrophe. In der so wichtigen Zeit um den Jahreswechsel sind Händlerinnen und Händler in großer Sorge", so Genth weiter.
Massive Umsatz- und Frequenzrückgänge
Laut HDE-Trendumfrage blieben die Umsätze im stationären Handel unter 2G-Regelung (Zutritt nur für Geimpfte und Genesene) in der Weihnachtswoche durchschnittlich 35 Prozent hinter dem Vorkrisenniveau zurück. Auch in den Innenstädten sei die Lage weiterhin dramatisch. Dort sackten die Umsätze im Vergleich zum Vorkrisenniveau um 36 Prozent ab, während die Kundenfrequenzen um 42 Prozent zurückgingen. Besonders betroffen von Umsatz- und Frequenzrückgängen war erneut der Bekleidungshandel. In Bekleidungsgeschäften wurde laut Umfrage ein Umsatzminus um 39 Prozent verzeichnet. Die Kundenfrequenzen gingen im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 um 44 Prozent zurück.
Schäden mit Wirtschaftshilfen auffangen
"Wie schon im Vorjahr sind die Weihnachtswochen deutlich hinter den Erwartungen des Einzelhandels zurückgeblieben. Händlerinnen und Händler haben ihre Hoffnung in die letzten Monate des Jahres gelegt, können nun jedoch nur noch auf die Zeit zwischen den Jahren hoffen", so Genth. Gerade mit Blick auf das neue Jahr müsse man ihnen eine Perspektive geben und sie mit angemessenen und unkomplizierten Wirtschaftshilfen unterstützen, um pandemiebedingte Schäden aufzufangen.
erschienen am 28.12.2021