"Ich rate in Zukunft zu mehr Gelassenheit." - Mit dieser Anmerkung teilte Kultusminister Christian Piwarz am heutigen Dienstag die Ergebnisse des Mathe-Abiturs in Sachsen mit.
Zunächst gab es in Bayern unmittelbar nach den schriftlichen Abiturprüfungen in Mathematik zahlreiche Beschwerden gegen den Schwierigkeitsgrad, sogar eine Online-Petition wurde gestartet und von etwa 70.000 Unterstützern unterzeichnet. Neben Niedersachsen, dem Saarland, Hamburg und Baden-Württemberg starteten auch sächsische Abiturienten eine Petition, die insgesamt 2.500 Unterstützer fand. Konkrete Beschwerden von Schülern oder Lehrern gingen im Kultusministerium jedoch nicht ein.
Minimale Schwankungen und viel Irritation
Ganze 55 Prozent der knapp 5.000 Abiturientinnen und Abiturienten erzielten in der Mathe-Prüfung die Schulnoten 1 und 2 (zehn bis 15 Punkte). "Die in den sozialen Medien hervorgerufenen Irritationen in der Prüfungs- und Korrekturzeit bedaure ich sehr", merkt der Minister bei der Verkündung an.
An den Notendurchschnitten haben sich im Vergleich zu den Ergebnissen der letzten sieben Jahre weder im Grundkurs noch im Leistungskurs starke Schwankungen abgezeichnet: In den schriftlichen Prüfungen des Leistungskurses lag der Durchschnitt bei 2,5, in den letzten sieben Jahren bei 2,6 und im Grundkurs bei 3,0, also nur einen Notenpunkt über den letzten Jahren (2,9).
So wird das nichts mit dem Zentralabitur…
Bei der Verkündung der Abiturnoten drückte Piwarz zudem sein Bedauern über das Vorgehen einiger anderer Bundesländer aus. Hamburg, Bremen und das Saarland beispielsweise haben nachträglich die Bewertungen des Abiturs korrigiert. "Unser gemeinsames Ziel für mehr Vergleichbarkeit bei den Prüfungen durch den Aufgabenpool wird damit torpediert", so der Minister. Ein Zentralabitur rücke auf diesem Wege weit in die Ferne. Daher forderte er alle Länder auf, sich für die Manöverkritik an einen Tisch zu setzen.
erschienen am 09.07.2019