Es ist die sinnbildliche Wahl zwischen Pest und Cholera - im Falle der medizinischen Masken zwischen Umweltschutz und dem Selbstschutz vor Corona. Grund: Die Masken schützen uns zwar vor dem Virus, machen auf lange Sicht unsere Bemühungen um den Umweltschutz jedoch wieder zunichte. Seit mehr als einem Jahr landen die Gesichtsmasken nach Gebrauch nämlich oftmals wahllos im öffentlichen Raum. Dabei gibt es nur einen Ort, wo Masken - egal welcher Art - entsorgt werden sollten: in der Restmülltonne.
Stoffliche und hygienische Gründe
Auch wenn sich das Material von Einweg-Vliesmasken und -handschuhen so anfühlt: sie gehören nach dem Gebrauch weder in die Papiertonne, noch in den Gelben Sack. Diese Schutzutensilien müssen ausschließlich in der Restmülltonne entsorgt werden. Das hat nicht nur stoffliche, sondern vor allem hygienische Gründe. Selbst wenn Träger keine Corona-Infektion haben, nimmt so eine Maske Keime auf. Dasselbe gilt für FFP2-Masken. Diese partikelfiltrierenden Halbmasken lassen sich zwar im Backofen desinfizieren, allerdings klappt das nur wenige Male. Danach muss die Maske ebenfalls in der Restmülltonne entsorgt werden. FFP2-Masken bestehen nämlich aus synthetischen Fasern, weshalb sie sich in der Natur nicht vollständig zersetzen. Wenn die gebrauchten Masken also nicht als Restmüll verbrannt werden, können solche Masken Jahrhunderte brauchen, um biologisch abgebaut zu werden. Früher oder später landen sie dann als Mikroplastik in unseren Gewässern. Außerdem können Masken, die in der Natur entsorgt werden, dazu führen, dass beispielsweise Vögel sich darin verfangen. Zudem verschlucken sie nicht selten Teile davon, was zu gesundheitlichen Schäden der Tiere führt.
Auch Schnelltests gehören in den Restmüll
Auch andere medizinische Abfälle wie Corona-Schnelltests fallen in diesen Zeiten regelmäßig an. Schnelltests kommen in Apotheken, Arztpraxen, Firmen, Schulen und privaten Haushalten vermehrt zum Einsatz. Die dort anfallenden Abfälle sollten immer in einem stabilen, fest verschlossenen Müllbeutel über die Restmülltonne entsorgt werden, informiert das Bundesumweltamt. "Während einer Pandemie haben die Regeln des Infektionsschutzes oberste Priorität. Das heißt, das Wichtigste ist die sichere Entsorgung entsprechend der vorgegebenen Regeln, die eine Weiterverbreitung möglicher Krankheitserreger ausschließt", heißt es in einer Mitteilung. Der letzte Schritt dieser sicheren Entsorgungsprozedur sei die "thermische Behandlung" des Abfalls in einer Müllverbrennungsanlage, also das Verbrennen des medizinischen Abfalls. Die hierbei herrschenden Verbrennungstemperaturen garantieren eine vollständige Vernichtung jeglicher Krankheitserreger.
erschienen am 27.05.2021