Sachsen. Seit Ende Dezember spritzen Deutschlands Impfzentren gegen das Corona-Virus. Mittlerweile werden drei Impfstoffe und - wie Gesundheitsminister Jens Spahn am Donnerstag informierte - bundesweit täglich zwischen 500.000 und 700.000 Dosen verimpft. Sachsen meldete am gestrigen Mittwoch einen neuen Impfrekord mit fast 40.000 verabreichten Dosen pro Tag. Dabei bleiben viele Fragen offen: Welcher Impfstoff trifft wann in den Impfzentren ein? Was passiert am Ende des Tages mit Impfdosen, die nicht verimpft wurden? Und wie viele Termine sind eigentlich genau zu vergeben? Letzteres beantwortet eine Internetseite des Schweizer Startups Countee.
Übersicht über freie Termine
Für den Zeitraum bis 30. April stehen nach derzeitiger Planung 55.000 neue Termine zur Erstimpfung in den Impfzentren zur Verfügung - rund die Hälfte davon sind noch unbesetzt, wie eine Online-Übersicht zeigt: Unter der Internetadresse www.countee.ch/app/de/counter/impfee/_iz_sachsen sind freie Termine in allen sächsischen Impfzentren aufgelistet. Zudem wird ab dem morgigen Freitag, 16. April, die Impfberechtigung weiter ausgeweitet. Die Übersicht zeigte am Donnerstagmittag rund 28.000 freie Termine für die kommenden 14 Tage. Die Unterschiede sind jedoch gravierend: Während in den Impfzentren Grimma und Dippoldiswalde kein Termin mehr zu vergeben war, gab es in Chemnitz, Dresden und Mittweida noch zwischen 2.500 und 3.500 freie Plätze. In Löbau waren es sogar rund 6.700 freie Termine, davon alleine fast 1.500 in den kommenden drei Tagen.
Zum Impfen quer durch Sachsen?
Weil innerhalb Sachsens das Impfzentrum frei wählbar ist, könnten beispielsweise Bürgerinnen und Bürger aus Chemnitz nach spontaner Buchung eines freien Impftermins in Löbau also die 160 Kilometer lange Fahrt in die Oberlausitz antreten. Zu bedenken ist dabei allerdings, dass die erste und zweite Impfung im selben Impfzentrum vorgenommen werden müssen. Ebenfalls wichtig: Wer sich spontan für die freien Impftermine registrieren möchte, sollte dafür das Onlinebuchungsportal nutzen.
Freie Impftermine am besten online buchen
Wie das Deutsche Rote Kreuz in Sachsen mitteilt, kann die Buchungshotline 0800/0899 089 nur Termine anbieten, die mindestens sieben Tage in der Zukunft liegen. Hintergrund: Da diese Hotline dafür angelegt, Termine für Menschen zu organisieren, die keinen Zugang zum Internet haben, wird die gesamte Terminbuchung postalisch abgewickelt. Allein am 8. April, als die 50.000 zusätzlichen Termine mit Astrazeneca freigeben worden sind, gingen hier beispielsweise 230.000 Anrufe ein. Täglich hat die Terminbuchungshotline jedoch lediglich eine Kapazität von 8.000 bis 10.000 Anrufen, die beantwortet werden können. "Wir bitten dringend, soweit es möglich ist, Termine nur über das Onlinebuchungssystem zu reservieren", appelliert das DRK Sachsen. Angesichts der weiter steigenden Inzidenz ist ein Ausbau der Impfkapazitäten dringend notwendig.
Wo mit dem Impfstoff von AstraZeneca verfahren wird
Bis auf weiteres übernehmen die sächsischen Impfzentren die Empfehlung der Ständigen Impfkommission: Alle Personen, die einen Zweitimpftermin haben und unter 60 Jahre alt sind, erhalten einen anderen Impfstoff. Sie werden zu ihrem regulär gebuchten Termin mit einem mRNA Impfstoff (z.B. Biontech) geimpft. Personen ab 60 Jahren erhalten zu ihrer Zweitimpfung, wie ursprünglich vorgesehen, weiterhin den Impfstoff des Herstellers AstraZeneca. Das Zusatzangebot, dass Personen, die das 60 Lebensjahr vollendet haben und einer Impfung ausschließlich mit dem Impfstoff des Herstellers AstraZeneca zustimmen, wird in den drei großen Impfzentren fortgeführt. Bis auf weiteres stehen den Impfzentren in Dresden, Leipzig und Chemnitz jeweils täglich 200 Erstimpftermine zur Verfügung. Ansonsten gilt, dass alle Erstimpfungen in den 13 Impfzentren nur noch mit mRNA Impfstoffen durchgeführt werden.
Ab Freitag erweitertes Impfangebot
In Sachsen wird der Kreis der Impfberechtigten, die an Schulen beschäftigt sind, deutlich ausgeweitet. Ab Freitag, 16. April, zählen dazu alle Personen, die an allgemeinbildenden oder berufsbildenden Schulen tätig sind. Bislang waren bereits Beschäftigte in Kitas, Kindertagespflege sowie an Grund- und Förderschulen impfberechtigt. Sie können bevorzugt online einen Impftermin buchen. Bei der Registrierung und Berechtigungsprüfung ist dafür im Menü "Personen mit hoher Priorität (Priorisierungsgruppe 2) gemäß §3 CoronaImpfV" auszuwählen.
DRK meldet Spitzenwert am Dienstag
Die sächsischen Impfzentren, temporäre Impfzentren und mobilen Impfteams haben nach Angaben des DRK erneut die Kapazität der täglichen Impfungen erhöhen können. Mit 38.997 Impfungen wurde am Mittwoch (14. April) ein neuer Spitzenwert erreicht. Mit Start der Impfzentren im Januar war geplant, über diese Impfinfrastruktur, täglich 13.000 Impfungen durchzuführen.
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